Siena Zentraltoskana, Italien

Nach der Anstrengung am Vortag genossen wir es heute, ein bisschen ausschlafen zu können. Die Nacht war heiss und unsere Nachbarn im oberen Stock liessen es uns am frühen Morgen wissen, dass sie auch noch da sind. Wir packten unsere Auto und fuhren in die 40 Kilometer entfernte Stadt Siena. Man stellt sich in jeder Stadt die Frage, wo parkiere ich mein Auto. Nun, unser Reiseführer von Lonely Planet half uns dabei. Am Fortezza Medicea oder Stadio Comunale gab es zu unserem Erstaunen sehr viele freie Parkplätze und dass sogar noch gratis. Unserer Sightseeing Tour stand somit nichts mehr im Wege.

Also starteten wir bei der Chiesa di San Domenico. Danach die Strasse hinunter zur Casa di Santa Caterina und zuletzt zur Chiesa di San Fransesco. Ganz imposant bei der zuletzt genannten Kirche war das gewaltige Kirchenschiff.

Ein absolutes Highlight war die Piazza del Campo mit dem Torre del Mangia Tower. Der 102 Meter hohe Torre del Mangia Glockenturm wurde im Jahr 1344 an den Palast (Palazzo Comunale) gebaut. Mit 15-30 Minuten Wartezeit (es werden maximal 25-30 Personen hochgelassen) und einem Preis von 7 Euro, erreicht man die Spitze des Turms zu Fuss über 400 Stufen. Tickets löst man im ersten Stock, zudem müssen alle Gepäckstücke dort abgegeben werden. Wieso? Das merkten wir spätestens beim aufsteigen der Treppen. Die Platzverhältnisse waren teilweise so eng, dass sogar meine Kamera störte. Der Wow Effekt auf dem höchsten Punkt war einfach genial, die Piazza del Campo und der Dom in voller Pracht zu sehen.

Wir fanden es beeindruckend, wie die Leute auf der grossen Piazza einfach Platz nahmen und die tolle Aussicht genossen. Auch heute waren die Mittagstemperaturen um die 36 Grad, kein Wunder also, dass die Touristen einen Schattenplatz suchten. Schatten gab es auch vom Torre del Mangia Tower, man musste aber alle 15 Minuten den Platz wechseln ;o) Nach der Anstrengung tranken wir ein kühles Aqua Minerale con gas. Preislich bewegt sich Siena eher im oberen Bereich, ein Coca Cola kostet an der Piazza 5 Euro.

Ein weiteres Highlight auf unserer Tour war dem Duomo Santa Maria Assunta. Der Dom von Siena ist ein grossartiges gotisches Bauwerk. Nichts gibt’s gratis, auch nicht im Dom. Eintrittspreis 6 Euro, wobei man vorher wissen sollte, welchen Teil man besuchen möchte (Kathedrale, Krypta, Museo dell'Opera Metropolitana und Battistero di San Giovanni). In der Mitte des Doms sticht ganz besonders die einzigartige, aus Marmor und Porphyr gefertigte Kanzel aus dem 13. Jahrhundert hervor. Der kostbarste Schatz des Doms ist der mit herrlichen Intarsien geschmückte Marmor Fussboden. Die 56 Bildfelder wurden von insgesamt 40 Künstlern im Laufe von 200 Jahren gestaltet und zeigen sowohl biblische als auch historische Motive.

Einen kurzen Abstecher machten wir auf unserem Rückweg nach Monteriggioni, dass etwa 12 Kilometer nördlich von Siena liegt. Die mittelalterliche Festung liegt hinter dicken Mauern verborgen. Sieben der 14 Türme wurden im 20. Jahrhundert wieder aufbaut. Wer einmal die toskanische Landschaft von der Höhe betrachten möchte, löst für 1.50 Euro eine Tageskarte und kann somit über eine Treppe neben der Festungskrone laufen. Monteriggioni ist wirklich ein charmantes kleines Dörfchen und lädt zum verweilen ein.

Unser abendliches Essen nahmen wir auch dieses Mal in der Altstadt von San Gimignano ein. Vom „Lonely Planet“ hochgelobt, besuchten wir die Osteria della Catene. Wir bestellten Fleisch vom Schwein, angerichtet mit einer Chianti Sauce. Dazu gab es ein sehr kleines aber feines Karotten- und Lauchsoufflé. Leider war meine Fleischspeise nicht heiss, nach Aufforderung klappte dann auch dies. Als Abschluss standen wir an der Menschenschlange vor der Gelateria di Piazza an. Meister Sergio empfang hier schon viele Berühmtheiten. Das Eis ist sahnig und sehr geschmackvoll und schmeckt einfach hervorragend.

Weitere Bilder: Siena, Toskana