San Gimignano – die Stadt der Türme in der Toskana

San Gimignano, Toskana 01Es wäre zweifellos eine gelinde Übertreibung, San Gimignano als das „Manhattan des Mittelalters“ zu bezeichnen. Denn das hiesse, dieser wunderbaren „Stadt der Türme“ in der Toskana ihren einzigartigen Charme zu nehmen. Und eigentlich ist San Gimignano auch keine Stadt, sondern eher ein königliches Dorf. Denn es thront auf den Hügeln einer reizvollen Landschaft – aber es hebt sich von den Ansiedlungen der Umgebung durch seine zahlreichen Geschlechtertürme ab. Wer sich dem Ort nähert, der glaubt, seinen Augen nicht trauen zu können, denn schon von weitem ist diese ungewöhnliche Silhouette zu erkennen. Sie ist das Markenzeichen dieses alten und doch ewig jungen Dorfes der Toskana. Hinter den Stadttoren wird die Geschichte dieser Region lebendig.

In einer Höhe von 324 Metern erhebt sich San Gimignano über der toskanischen Ebene. Die Els, ein Nebenfluss des Arno, war einst so eine Art Wegweiser für die Pilger und Händler, deren Ziel auf der historischen Via Francigena die Metropole Rom war. Dieser günstigen geographischen Lage verdankte der Ort sein Wohlergehen und eine Blütezeit, die rund eineinhalb Jahrhunderte währte. Um 1311 entstanden die imposantesten der ehemals 77 Geschlechtertürme, von denen heute noch 13 erhalten geblieben sind. Es waren Symbole der Macht und eines Wettstreits der Patrizierfamilien, die danach trachteten, sich gegenseitig zu überbieten. So entstanden die über fünfzig Meter hohen Türme Torre Grossa und Torre della Rognosa.

Es sind die steinernen Zeugnisse einer übersteigerten Gier nach Einfluss. Dabei waren diese Geschlechtertürme keineswegs komfortable Wohnhäuser. Eher waren sie eng, und in das Innere drangen nur wenige Lichtstrahlen. Sie ähnelten uneinnehmbaren Festungen. Doch in San Gimignano galten jene Familien als vom Leben und vom Glück begünstigt, die möglichst hoch hinaus bauten. Seit 1990 sind diese architektonisch interessanten Türme Teile des Weltkulturerbes der UNESCO. Wer durch eines der drei sehr gut erhaltenen Tore – Arco della Cancelleria, Porta Santo Stefano oder Arco dei Becci – das mittelalterliche Ensemble betritt, der fühlt sich unweigerlich zurück versetzt in längst vergangene Zeiten. Dieses Dorf auf den Hügeln nimmt in der Toskana zweifellos eine Ausnahmestellung ein.

Auch deshalb, weil es diese Region verstanden hat, sich dem Tourismus mit Augenmass zu nähern. Die Geschichte der alten Städte, die liebliche Landschaft und eine wunderbare Natur sollen für alle Zeiten eine Einheit bilden. Diesem Anspruch fühlt sich auch das Toscana Resort Castelfalfi verpflichtet. Wer hier logiert, wird begeistert sein vom Flair der Anlage mit Hotel und Villa, vom exklusiven Luxus und von einer idyllischen Umgebung mit Weinbergen und Olivenhainen. Und wer sich bei seinem Aufenthalt im Toscana Resort Castelfalfi für Golf als Ausgleichssport entscheidet, der wird mit Begeisterung feststellen, dass sich die Anlage des Golf Clubs harmonisch der hügeligen Landschaft anpasst. Von Villa und Hotel des Resorts ist es nicht weit zum Fünf-Sterne-Hotel La Tabaccaia mit seinen 31 luxuriösen Zimmern und einem anspruchsvollen Wellness- und Beautybereich. Keine Frage: Auch im La Tabaccaia werden für Urlauber toskanische Wünsche zur schönen Wirklichkeit.

Es gibt viel zu entdecken in der Toskana, denn hinter so manchem Hügel schmiegt sich ein Dorf, das sein historisches Antlitz bewahrt hat und mit etlichen Überraschungen aufwartet. Sicherlich nimmt San Gimignano unter den mittelalterlichen Städten dieser italienischen Region eine Sonderstellung ein. Denn kaum anderenorts hat der Kern eines Dorfes derart unversehrt die Wirren der Jahrhunderte überdauert, wie hier. Ein Grossteil der Häuser San Gimignanos stammen aus dem 11. und 12. Jahrhundert, und der bemerkenswerte Ort verdankt sein heutiges Aussehen vermutlich dem Grossherzog Cosimo I. de Medici, der im 16. Jahrhundert einen Baustopp dieser mittelalterlichen Perle verfügte.

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Der historische Domplatz vereinigt gleich mehrere bauliche Schätze. Die Wandfresken der romanischen Kirche wurden von Künstlern aus Florenz und Siena gestaltet und sind in ihrer Ursprünglichkeit weitgehend erhalten geblieben. Dem Palazzo del Podestà sieht man kaum an, dass er einst als Gefängnis diente. Heute wird dort Theater gespielt. Und im Palazzo Comunale wohnte ehemals der gefürchtete Stadtvogt. Im Palast der Propositura werden unter anderem sehenswerte Schnitzereien aufbewahrt. Und wer nach einem Bummel durch die alten Gassen eine schöpferische Pause benötigt, der sollte in einem der Cafés von San Gimignano den berühmten Vernaccia probieren.

© Fotos: Ivan Graf

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