Die Mirage III-DS ist seit Ende 2003 kein Kampfflugzeug mehr. Damals wurde der Doppelsitzer nach 21 Jahren und nur 1.400 Flugstunden ausser Dienst gestellt. Von den vier damals noch fliegenden Exemplaren wanderte eines in das Musée de l'aviation militaire de Payerne, dass vor allem alte Jets der eidgenössischen Luftwaffe zeigt. Zum Museum gehört auch ein fliegender „Hunter“, ein ebenfalls zweisitziger Trainer aus der Vor-Mirage-Ära, mit dem Passagierflüge unternommen werden. Da reifte die Idee, dasselbe mit dem Mirage-Exemplar zu tun, also begann man den zwei Jahre stillgestandenen Jet zu reaktivieren.
Insgesamt wurden 4.200 Stunden investiert, um das Überschallflugzeug für die zivile Zulassung vorzubereiten. Am 16. September 2008 stieg dann das inzwischen als HB-RDF registrierte Flugzeug wieder auf. Geflogen wird der einst Mach 2,2 schnelle Jet im Sichtflug und Unterschallbereich, spektakuläre Manöver je nach Passagierwunsch inklusive.
Der Looping grande ist unkritisch und Standard, er beginnt bei etwa 1.000 Meter über Grund und hat bei 10.000 Meter seinen Scheitelpunkt. Alles weitere hängt vom Passagier ab, erzählt Pilot Thierry Goetschmann, der bereits früher Mirage geflogen ist. So wünschte sich zum Beispiel eine Passagierin Flugfiguren mit 6g-Beschleunigung, was selbst für ein Profi nicht alltäglich ist. Doch das war die Ausnahme, normalerweise fliege ich so, dass sich der Passagier immer wohl fühlt.
Teilnahmebedingungen
Gewisse Vorbedingungen müssen erfüllt sein. So ist die Körpergrösse auf 193cm limitiert und es gilt ein Gewicht von minimal 48kg bis maximal 104kg. Weitere Informationen finden Sie auf der Clin d'Ailes Webseite.
Preise
Freilich hat das 30-40 minütige Vergnügen mit CHF 17.000 seinen Preis. Das sind die reinen Sachkosten für Kerosin, Bremsschirme, Reifen und Ersatzteile. Nicht eingerechnet ist die Arbeit der ehrenamtlichen Mechaniker. So sind wegen der komplexen Technik der Mirage III für jede Flugstunde 70 Personalstunden für Vorbereitung und Wartung notwendig. Der Nachbrenner schluckt während des Starts 300 Liter Kerosin pro Minute.
Fazit
Das ganz besondere Flugerlebnis beginnt auf dem Flugplatz Payerne in der Westschweiz. Dort wartet die europaweit wohl letzte flugfähige Mirage III auf Passagiere.
© Text: Air Berlin Magazin, Foto: Clin d'Ailes.
Mehr Informationen mit weiteren Details finden Sie auf der Webseite Clin d'Ailes Schweiz.