Sehenswürdigkeiten Bern

Bundeshaus Bern © Ivan GrafWer in die Schweiz fährt, muss Bern unbedingt einen Besuch abstatten. So kann die Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten aufwarten. Ihr eigentliches Herzstück liegt aber in den vielen historischen Bauwerken und dem mittelalterlichen Stadtkern. Eine Reise durch Bern gleicht damit stets auch einer Reise durch die Jahrhunderte. Die im Jahre 1191 gegründete Hauptstadt, wurde 1983 (Berner Altstadt) ins UNESCO-Welterbe aufgenommen. 1353 trat Bern der Eidgenossenschaft bei und entwickelte sich bis ins 16. Jahrhundert zum grössten Stadtstaat nördlich der Alpen. Seit 1848 – gewählt durch das erste schweizerische Gesamtparlament – ist Bern die Bundeshauptstadt der Schweiz. Heute zählt Bern über 138.000 Einwohner (Stand: Januar 2014) und ist neben Zürich, Genf und Basel die viert grösste Stadt der Schweiz. Bern liegt auf 542 Meter und die Altstadt wird durch den Fluss Aare mit einer nach Osten ausgreifenden Schleife umflossen. Bern ist in sechs Stadtteile gegliedert, die ihrerseits in 32 Quartiere unterteilt sind.

Sehenswürdigkeiten Bern
Die Zytglogge
Zytglogge Bern © Mike Lehmann, Wikipedia.orgAls Bern im Jahre 1191 gegründet wurde, da war die Stadt mit starken Mauern befestigt worden, um Eindringlingen zumindest den Zugriff auf die Bevölkerung und deren Hab und Gut zu erschweren. Mehrere Tore wurden in die Wehranlagen eingebaut. Eines davon war das Westtor. Sein Nutzen reduzierte sich im Laufe der Zeit aber. Da eine starke Bewehrung gegenüber Feinden nicht mehr gewünscht war, wurde der Turm allmählich in das Zentrum der Stadt verschoben und mit neuen Funktionen versehen. Die vermutlich Wichtigste von ihnen lag in der Anzeige der Zeit. Mit aufwendigem Glockenschlag und einem sehenswerten Figurenspiel schlägt die Zytglogge – die Zeitglocke – auch jetzt noch zur vollen Stunde. Das Uhrwerk selbst stammt übrigens aus dem 15. Jahrhundert.

Das Berner Münster
Münster Bern © Ivan GrafDas beginnende 15. Jahrhundert markierte zudem den Baubeginn einer weiteren wichtigen Sehenswürdigkeit Berns. Der Münster – die grösste Kirche der gesamten Schweiz – wurde im gotischen Stil begonnen und erst nach rund vierhundert Jahren Bauzeit beendet. Besonders aufwendig gestaltet sich dabei das Portal des Gebäudes, das mit 234 Figuren des Jüngsten Gerichts versehen ist. Die detailreiche Arbeit zieht sich durch den gesamten Komplex: Fenstermalereien, künstlerische Intarsien und die prunkvollen Deckengewölbe des Langhauses zeugen von der Pracht Berns und der Wichtigkeit des Standortes für den Glauben. Die Kirche und ihr Turm können von Besuchern betreten werden. Die einmalige Aussicht über das Berner Umland wird die Mühen des Treppensteigens wert sein.

Das Kornhaus
Kornhaus Bern © Raphael Frey, Wikipedia.orgBern galt über viele Jahrhunderte hinweg als eine der grössten Handelsstädte des Kontinents. Von jener vergangenen Epoche zeugt heute noch immer das Kornhaus. Dieses wurde in den Anfängen des 18. Jahrhunderts errichtet und diente zunächst der Lagerung von Korn und Wein. Wurden die Fässer mit dem Rebsaft im Keller aufbewahrt, so stapelte sich in den drei darüberliegenden Etagen das Getreide bis unter die Decke. Mit dem Ende des 19. Jahrhunderts wurde diese Funktion indes nicht mehr benötigt – das Haus konnte zu einem Festlokal umgebaut werden. In dieser Form steht es gegenwärtig den Besuchern offen, die sich bei einer hochklassigen Küche auch den wundervollen Decken- und Wandgemälden der Räume widmen können.

Das Rathaus
Rathaus Bern © Wladyslaw Sojka, Wikipedia.orgWer eine Stadtreise durch Bern unternimmt und sich dabei idealerweise mit einem Mietwagen durch die berner Gassen bewegt, sollte unbedingt auch das historische Rathaus der Stadt besichtigen. Wie viele andere Gebäude Berns, so wurden auch diese Mauer im gotischen Stil errichtet. Im 15. Jahrhundert begannen die Bauarbeiten. Hier trifft sich gegenwärtig das Parlament in regelmässigen Sitzungen, um die Geschicke der Gemeinde zu lenken. Ausserhalb dieser politischen Veranstaltungen steht das Rathaus allen Besuchern offen. Diese können sich bei ihrem Rundgang auch die zahlreichen Plastiken und Skulpturen betrachten, die im Laufe der Jahrhunderte erschaffen wurden und hier ihren Platz fanden.

Die Altstadt
Die Vielzahl der heute noch zugänglichen historischen Gebäude Berns stammt aus der Gründungsphase der Stadt, die von 1191 bis in das 15. Jahrhundert hinein andauerte. In dieser Epoche entstand auch die Altstadt, die heute zum Welterbe der UNESCO gehört. Neben den sehenswerten Häusern, die jedoch vornehmlich erst im Mittelalter erbaut wurden, können dabei noch einige Brunnen, Mosaike, Figuren und Gänge bewundert werden – sie datieren tatsächlich aus dem 12. bis 13. Jahrhundert. Mag sich vieles ausserhalb des historischen Stadtkerns auch der Moderne zugewendet haben, so bleibt doch dieses von der Aareschlaufe umfasste Gelände seinem altertümlichen Charme treu. Einzig der historische Brand Berns im 15. Jahrhundert zerstörte einige Gebäude, die jedoch in liebevoller Kleinarbeit abermals errichtet wurden und die Aura der Stadt noch immer prägen.

© Fotos: Ivan Graf, Wikipedia.org

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