Erfahrungsbericht Drei Zinnen, Südtirol

Drei Zinnen 1In unseren Wanderferien im Südtirol haben wir viel erlebt und einige schöne Orte „bewandert“. Unter anderem machten wir eine Wanderung am Adolf Munkel Weg zur Geisler Alm am Fusse der fantastischen Geislerspitzen und als absolutes Highlight stand uns noch die Umrundung der Drei Zinnen bevor. Die Drei Zinnen Rundwanderung in Südtirol ist bis dato eine meiner schönsten Wanderungen. Unsere Erfahrungen möchten wir mit Ihnen in diesem Reisebericht teilen und eine Konversation in den Kommentaren anregen. Vielleicht haben Sie selbst schon dieses Wanderung rund um die Drei Zinnen gemacht und können uns weitere Tipps geben und Ihre Erfahrungen mitteilen.

Drei Zinnen
Die Drei Zinnen (italienisch: Tre Cime di Lavaredo) sind ein markanter Gebirgsstock in den Sextener Dolomiten an der Grenze zwischen den italienischen Provinzen Belluno im Süden und Südtirol im Norden. Die höchste Erhebung der Gruppe ist die 2.999 m s.l.m. hohe Grosse Zinne (italienisch: Cima Grande). Sie steht zwischen den beiden anderen Gipfeln, der Westlichen Zinne (Cima Ovest, 2.973 m) und der Kleinen Zinne (Cima Piccola, 2.857 m). Neben diesen markanten Felstürmen zählen noch mehrere weitere Gipfelpunkte zum Massiv, darunter die Punta di Frida (2.792 m) und der Preussturm, auch Kleinste Zinne (Torre Preuss, Cima Piccolissima, 2.700 m) genannt.

Die Drei Zinnen erheben sich am Südrand des weitläufigen Zinnenplateaus mit der Langen Alm (La Grava Longa), einer alpinen Hochfläche auf ungefähr 2.200 m bis 2.400 m, die hier den Abschluss des Rienztals (Valle della Rienza) bildet. Hier liegen drei kleine Gebirgsseen, die Zinnenseen. Dieses Areal nördlich der Berge bis zu deren Gipfeln gehört zum Gemeindegebiet von Toblach in Südtirol und zum Naturpark Drei Zinnen (bis 2010 Naturpark Sextener Dolomiten), der seit 2009 Teil des UNESCO Weltnaturerbes ist.

Seit der Erstbesteigung der Grossen Zinne im Jahr 1869 zählen die Drei Zinnen bei Kletterern zu den begehrtesten Gipfelzielen der Alpen. Darüber hinaus sind sie aufgrund ihrer leichten Erreichbarkeit eine Attraktion für den Massentourismus. Insbesondere die Ansicht der steilen Nordwände gehört zu den bekanntesten Landschaftsbildern der Alpen und gilt als Wahrzeichen der Dolomiten.

Erfahrungsbericht Drei Zinnen
Anfahrt
Eigentlich ist die Fahrt zu den Drei Zinnen recht einfach, trotzdem möchten wir die Anfahrt nochmals erklären. Bei Toblach (Dobbiaco) führt die Strasse Richtung Schluderbach bzw. Höhensteintal (Val di Landro). In Schluderbach fährt man dann in Richtung Misurina bzw. dem Misurinasee (Lago di Misurina). Das befahrene Tal wird auch Val Popena Bassa gennant. Direkt vor dem Misurinasee biegt man links ab zur Auronzohütte (Rifugio Auronzo). Die gefahrenen Höhenmeter merkt man kaum, wir befinden uns bereits auf 1.751 Meter über Meer. Direkt nach der Abbiegung ist auf der linken Seite ein grosser gebührenpflichtiger Parkplatz. Der Stellplatz kostet pro Camper und Tag, sowie je nach Saison zwischen EUR 10.- und EUR 14.-. 500 Meter nach dem Lago d'Antorno erreicht man die Mautstelle, wo happige Gebühren fällig werden (siehe unten). Für die mautpflichtige Fahrt zur Auronzohütte bezahlt man mit einem PKW EUR 22.-, der Parkplatz ist dann aber inklusive. Bevor Sie die Fahrt zu den Drei Zinnen antreten, muss man eines wissen: Je nach Wetterlage und Saison ist mit massiven Verkehrsbehinderungen zu rechnen. Der Platz ist begrenzt, es werden nur so viele Fahrzeuge zur Auronzohütte hochgelassen, wie der Parkplatz fassen mag. Wir mussten z.B. über eine Stunde Wartezeit in Kauf nehmen, dafür wird man mit einer wunderschönen Aussicht belohnt. Ein WC-Besuch in der Auronzohütte ist ohne Konsumation möglich und zudem kostenlos.

Gebühren Mautstrasse Drei Zinnen
Die Mautstrasse zu den Drei Zinnen ist kostenpflichtig. In der Maut sind die Gebühren für den Parkplatz (neben der Auronzohütte) enthalten. Nachfolgende Gebühren werden pro Tag fällig.

PKW EUR 22.-
Motorräder EUR 11.-
Busse (bis 10 Plätze), Wohnwagen EUR 33.-
Busse (bis 30 Plätze) EUR 44.-
Busse (über 30 Plätze EUR 96.-

Zuschlag für jeden weiteren Tag:
PKW EUR 5.-, Motorräder EUR 3.-, Wohnwagen EUR 33.-.

Wanderroute
Ausgangspunkt: Auronzo Hütte (2.320 m)
Weg: Auronzo Hütte – Lavaredo Hütte – Drei Zinnen Hütte – Lange Alm – Auronzo Hütte
Wegnummern: 101, 105

Wanderwege im Südtirol sind nebst dem Ort/Objekt auch mit Wegnummern gekennzeichnet. Unsere Umrundung der Drei Zinnen beginnt bei der Auronzohütte (2.320 m) und mit der Nummer 101, Wanderzeit ca 3.5 Stunden. Auf einem breiten Schotterweg erreichen wir in zirka 15 Minuten eine kleinen Kirche und gleich danach die Lavaredohütte (Rifugio Lavaredo) auf 2.344 Meter über Meer. Toiletten Besuche kosten hier EUR 0.50. Von der Lavaredohütte kann man entweder den Wanderweg links einschlagen, der unter der Kleinen Zinne (2.857 m) entlang verläuft oder man wählt, wie wir, den längeren und gemütlichen Schotterweg zur Lavaredo Scharte (2.454 m). Oben angelangt sieht man zum ersten Mal die klassische Form der Drei Zinnen.

Ein atemberaubendes Spektakel! Auf der linken Seite die majestätischen Drei Zinnen, gegenüber die Rautkofel (2737 m), die Schwalbenkofel (2800 m), die Schwabenalpenkopf (2687 m), der Monte Mattina (2464 m), die Torre Toblino (2617 m) und der Sasso di Sesto (2539 m) und an deren Füsse die Dreizinnenhütte. Und ausserdem: der Paternkofel (2744 m) und die Croda Passaporto (2701 m).

Nördlich erkennt man bereits unser nächstes Ziel, die Dreizinnenhütte (2.405 m). Auch hier gibt es wieder zwei Möglichkeiten, um zur Dreizinnenhütten zu gelangen. Der erste Wanderweg ist breit und gemütlich, er führt unterhalb vorbei und am Schluss hoch zur Dreizinnenhütte. Wer sich trittsicher fühlt, nimmt den oberen schmalen Weg entlang der Felsen (Dauer ca. 45 Minuten). Auf diesem Weg haben wir keine grossen „Höhenmetereinbussen“, allerdings ist er zwischendurch wirklich abenteuerlich schmal und für eine Begehung mit Kinder absolut ungeeignet. Einmal bei der Dreizinnenhütte angekommen haben wir einen sensationellen Blick auf die Drei Zinnen, die in ihrer vollen Pracht in den Himmel ragen. Dieses wundervolle Panorama lädt zum verweilen ein. Es scheint, als hätten wir gerade einen ungünstigen Moment erwischt, um etwas zum essen zu holen (Selbstbedienung), denn eine Menschenschlange erwartet uns beim Eingang. Die Bestellung an sich geht dann aber schnell und das Essen ist wie überall im Südtirol ein Schmaus. Ausprobiert haben wir eine Gerstensuppe, dazu einen Radler (EUR 4.50) und zum Nachtisch einen Apfelstrudel mit Vanillesauce (EUR 5.-). Zu den Preisen möchte ich erwähnen, dass Strom mit einem Dieselgenerator produziert wird und die Anlieferung mit einem kleinen Traktor erfolgt. Eventuell fliegt sogar ein Helikopter am Anfang der Saison die nötigen Getränke zur Hütte.

Nach einer gemütlichen Verschnaufpause verabschieden wir uns von der Dreizinnenhütte, satteln wieder unseren Rucksack und folgen dem Weg mit der Markierung zur Lange Alm (Nr. 105). Aufgrund der Gegebenheiten ist es leider so, dass man auf dieser Strecke zuerst alles wieder zick zack hinunter laufen muss, um anschliessend auf einem ziemlich steilen Anstieg die Höhenmeter wieder Wett zu machen um wieder Richtung Lange Alm zu gelangen. Hat man die Anhöhe aber einmal erreicht werden wir mit einem tollen Bergpanorama belohnt. Gemütlich gehts nun entlang der Westseite der Drei Zinnen und wir erreichen nach ca. 1,5 Stunden wieder unseren Ausgangspunkt, den Parkplatz und die Auronzohütte.

Bilder Drei Zinnen
Drei Zinnen 2 Drei Zinnen 3 Drei Zinnen 4 Drei Zinnen 5 Drei Zinnen 6 Drei Zinnen 7 Drei Zinnen 8 Drei Zinnen 9 Drei Zinnen 10

Nachgefragt
Haben Sie schon einmal die drei Zinnen besucht und welcher Wanderweg hat Ihnen am besten gefallen? Reisen Blog nimmt gerne über die Kommentarfunktion Ihr Feedback entgegen.

Quelle: Suedtirol-it.com, Pustertal.org

© Fotos: Ivan Graf

2 Gedanken zu „Erfahrungsbericht Drei Zinnen, Südtirol“

  1. Danke für die Inspiration! Wir sind ungefähr nach deinem Beticht vorgegangen und hatten ein wundervolles Erlebnis nach dem anderen an den Drei Zinnen. VG Yvonne

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Erforderliche Felder sind mit einem * gekennzeichnet.