Im Tyrrhenischen Meer Italiens, der Provinz Latina angehörig, liegen die Pontinischen Inseln, auch Ponza-Inseln genannt. Dabei handelt es sich um eine Inselgruppe, die aus 6 kleinen Inseln besteht: Ponza (Hauptort der Inselgruppe), Gavi, Palmarola, Zannone, Ventotene und Santo Stefano. Aufgrund des warmen Wetters werden diese Inseln besonders in Sommermonaten Ziel vieler Touristen, was vorwiegend zumeist wohlhabende Italiener sind. In Deutschland und dem Rest der Welt sind die Inseln immer noch eher weniger bekannt, dafür aber umso mehr „typisch italienisch“. Nur 7 km lang und ein wenig mehr als 2 km breit ist die sichelförmige Insel Ponza. Bei einer Einwohnerzahl von ca. 4.000 Seelen könnte man sich eigentlich auf einen friedlichen und idyllischen Urlaub gefasst machen. Dem ist allerdings bei Weitem nicht so, im Gegenteil: man könnte sagen, der Sommer ist die einzige Zeit des Jahres, in der Ponza aus seinem Dornröschenschlaf erwacht.
Im traditionellen italienischen Ferienmonat August ist auf der einzigen Strasse, die von einem Ende der Insel zum anderen verläuft, so viel los, dass es kaum vorwärts geht. Vorab schon einmal für weitere Informationen die offizielle Seite für Touristen in der deutschen Version.
Rein ins Blaue Nass
Entschädigt wird man dann wieder vom Meer. Allerdings sind die teilweise nur über steile in den Felsen gehauene Treppen erreichbaren Strände anders als es sich ein Urlauber vielleicht vorstellen mag: statt feinem Sand hat man Felsen unter den Füssen, und um im Meer plantschen zu können, muss man zuerst einmal schauen, wo die Einheimischen ins Wasser steigen, denn man kann nicht einfach „hineinlaufen“, sondern muss am Felsen hinuntersteigen. Geschlossene Badeschuhe, am besten rutschfest mit Gummisohle, sind daher ein absolutes Muss für ungeübte Ponza-Strandgänger. Zwar bieten auch Shops wie www.zalando.de Strandschuhe an, jedoch diese etwas „unmodische“ Sorte Schuhe ist nur selten aufzufinden und muss daher in den örtlichen Krimskramsläden auf der Insel erstanden werden. Für nicht schwindelfreie Menschen oder diejenigen, die nicht so gut zu Fuss sind, bleiben aufgrund der steilen Abstiege viele Strände versperrt. Auswahl gibt es aber immer noch genug.
Beliebt sind auch die Bootsfahrten, die angeboten werden, um die Tage auf dem Wasser zu verbringen. Viele Italiener, bzw. diejenigen, die nicht schon mit der eigenen Yacht angereist sind, mieten sich jedoch Motorboote und verbringen den Tag mit Freunden, Wein und belegten Brötchen beim Rumkurven und gelegentlichen Badegang im Mittelmeer. Ein Vorteil ist auch, dass man mit einem kleinen Boot auch (wenn man vorsichtig ist und navigieren kann!) die zahlreichen Naturhöhlen in und um Ponza befahren kann.
Nachtleben
Das abendliche und nächtliche Leben spielt sich vor allem in Ponzas Hafenpromenade ab. Obacht ist geboten, was die Preise auf der Hafenpromenade anbelangt, da sich hier viele Reiche und Prominente tummeln. Wer weniger zahlen möchte, sollte sich Lokale abseits suchen. Auch auf der anderen Inselseite, im Örtchen „Le Forna“, gibt es sehr gute Restaurants. Im August gibt es auch einige Diskotheken, in denen man bis zum Morgengrauen feiern kann. Egal, wo man hingeht, die auf jeden Fall nicht nur schick sind, sondern vor allem luftig, luftig, und nochmals luftig. Und man schwitzt trotzdem noch. Abends kann manchmal jedoch ein sehr schneidender Wind aufkommen, daher sollte man sich auf jeden Fall ein Jäckchen mitnehmen.
Für Insider
Ein echter Insidertipp ist der Besuch auf Ponza in den Frühlingsmonaten; dann blüht überall auf der Insel der Ginster und färbt die Landschaft in strahlendes Gelb, was einen tollen Kontrast zum strahlend blauen Meer und Ponzas weissen Tuffsteinfelsen bietet. Bestens geeignet für ausgedehnte Spaziergänge, für die es im Sommer viel zu heiss ist.
Auch Zannone gilt als Muss. Es handelt sich hier um eine Nachbarinsel von Ponza, die drittkleinste der Inselgruppe und praktisch unbewohnt. Sie gilt als Sammelpunkt für Zugvögel und bereichert die Insel mit einer natürlichen und vielfältigen Flora und Fauna. Wer dem Strand für einen Tag den Rücken kehren möchte, sollte hierhin einen Tagestrip organisieren, denn der Ort ist einem Nationalpark gleichzusetzen und Wanderungen in den Wäldern Zannones bieten eine schöne Abwechslung zu Sonne und Strand.
Ein Wort zum Schluss: wer an einem abwechslungsreichen Urlaub auf den Pontinischen Inseln interessiert ist, sollte relativ frühzeitig buchen, da die Preise besonders in den Monaten Juli und August sehr hoch ansteigen.
Bilder Pontinische Inseln
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© Fotos: Claudia Schmidt