Das vier Sterne Superior Hotel Castell in Zuoz im Kanton Graubünden ist ein Hotel der ganz besonderen Art. Im Claim des Hotel Castell sticht das Motto „the fine art of relaxing“ ganz besonders hervor. Insgesamt werden 68 Zimmer angeboten. Direkt neben dem Hotel in der „Chesa Chastlatsch“, befinden sich 17 Eigentumswohnungen. Die Finanzierung der Hotelerweiterung und Renovation für 15 Millionen Franken im Jahr 2004, stammt zum wesentlichen Teil aus dem Verkauf der Eigentumswohnungen. Im Haus befindet sich eine ansehnliche Kunstsammlung. Wie die lange Vorgeschichte des Hotel erkennen lässt, werden Kunst, Architektur und Kulinarik miteinander vermischt. Das Highlight im Castell entstand im Erdgeschoss, in den Kurräumen von 1913. Mit dem Hamam setzte das Castell als erstes Hotel im Engadin und in der Schweiz auf die orientalische Dampftradition. Die grosse Wellnesslandschaft bietet eine farbige Palette an Massagen und Wellness Treatments (Behandlungen).
Restaurant Castell
Die Castell Küche ist frisch, ideenreich und mit 12 Gault Millau Punkten ausgezeichnet. Es wird nicht nur ein reichhaltiges Essen angeboten, sondern auch eine umfangreiche Weinkarte.
Hamam, Dampf- und Wasserwelt
Auf über 250 m² bietet der Hamam eine Dampf- und Wasserwelt, mit den wesentlichen Elementen der orientalischen Badekultur. Ort des Hamams sind die ehemaligen Kurräume im Untergeschoss des Castell. Dieses hat direkten Zugang zum Hotelpark. Die burgartige Massivität seiner Steinmauern ist eines seiner wesentlichen Kennzeichen. Die äussere Strenge der Architektur setzt sich in den Innenräumen fort und ist dort trotz vielgestaltiger Heterogenität verbindendes Merkmal. Im Projekt bilden die klaren Geometrien der vorhandenen Räume mit ihrem Naturstein den Rahmen für die spezielle Licht- und Dampfatmosphäre des Hamam.
Das Felsenbad von Tadashi Kawamata – ein „Reflecting Pool“ umgeben von einer Holzplattform – bildet mit seiner kleinen finnischen Sauna unter freiem Himmel eine Ergänzung zum eher nach Innen gerichteten Hamam.
Hotel Castell – Vorgeschichte
Das Hotel Castell wurde 1912/13 von Hermann Gilli aus Zuoz erbaut. Es wurde als Kurhaus konzipiert und verfügte über modernst eingerichtete Therapieräume. Kaum eröffnet, brach der 1. Weltkrieg aus und das hoch über Zuoz trohnende Castell erlebte seine erste grosse Krise. Erst 1923 stieg die Nachfrage wieder an, es folgten die goldenen Jahre. Bekannte Persönlichkeiten wie der deutsche Kronprinz mit Familie, der Schriftsteller Stefan Zweig oder Lord Templewood gehörten zu den bekanntesten Stammgästen. Giacomo Andrea Gilli trat die Nachfolge seines Vaters an, baute das erste beheizte Freibad im Kanton Graubünden und liess zahlreiche Wanderwege rund um das Castell anlegen. Alles schien auf bestem Wege, als die Weltwirtschaftskrise und der New Yorker Börsencrash 1929 alle Pläne zunichte machten.
Als 1939 der 2. Weltkrieg ausbrach, musste die Familie Gilli das Hotel schliessen und war gezwungen, es zu verkaufen. 1955 ging das Hotel in den Besitz der Migros Genossenschaft. 1961 fielen der gesamte Dachstock mit dem charakteristischen Zwiebelturm einem Brand zum Opfer. Bald darauf wurde das Haus als Clubhotel an Hotelplan abgetreten und erlebte ab 1968 eine zweite Glanzzeit, 1971 den Höhepunkt mit einer durchschnittlichen Belegung von 100%. Das Hotel war durch seine Lage und Infrastruktur ein beliebtes Ziel für Familienferien, diese erfolgreichen Jahre dauerten bis zur Ölkrise 1973 an.
1983 wurde das Castell von der im internationalen Reisegeschäft tätigen Migros Tochter Horizonte gekauft und für 3.5 Millionen Franken renoviert. Dies führte leider zu einer Veränderung des ursprünglichen Aussehens und einer Verkleinerung aller Zimmer. Glücklicherweise blieben die Gesellschaftsräume (Speisesaal, Halle, Eingangsbereich, Damensalon) bis heute im ursprünglichen Stil erhalten.
1989 wurde das Castell an die Familie Kunz in Bilten verkauft, die es als „Heidihotel“ führte.
1996 kaufte die heutige Castell Zuoz AG mit Ruedi Bechtler, Herrliberg, als Hauptaktionär sowie Manuela und Iwan Wirth, Galerie Hauser&Wirth Zürich, als Aktionäre, das imposante, sich im Dornröschenschlaf befindende Haus.
2004 wurde das Hotel total saniert und renoviert. Es wurden für den Hotelumbau 15 Millionen Franken investiert. Alle 68 Zimmer wurden komplett umgebaut – die eine Hälfte durch das Amsterdamer UN Studio, die andere durch das Architekturbüro Ruch St. Moritz.
Hotel Castell – Was ist neu?
- 68 total sanierte, moderne Zimmer
- die neue Sonnenterrasse von Tadashi Kawamata, eine leichte Holzkonstruktion gegenüber der Roten Bar
- im Untergeschoss entstand ein faszinierender Hamam (Amsterdamer UN Studio)
- ein neu gestalteter Eingangsbereich mit Reception, Giftshop, Buch- und Videoverleih
- 17 moderne Wohnungen im Neubau Chesa Chastlatsch (Amsterdamer UN Studio)
- Einbau einer neuen Küche
- Erneuerung der Infrastruktur (alle Leitungen, Heizung, Wasser, Strom, Telefon …)
- Bau einer Tiefgarage mit 40 Plätzen
Hotel Castell – Zimmer
Das Hotel Castell bietet insgesamt 68 Zimmer. Davon sind …
- 11 Castell
- 9 Medium Pizzet
- 22 Medium Inn
- 18 Superior
- 5 Junior Suiten
- 3 Familienzimmer
Hotel Castell – Bilder
Weitere Bilder finden Sie im Flickr Fotostream vom Hotel Castell.
Preise
Je nach Saison und Zimmer muss zwischen CHF 230.- und CHF 540.- gerechnet werden. Auf jeden Fall lohnt sich ein Besuch der Hotel Castell Webseite. Denn es wird nicht nur eine Reduktion bei Einzelbenützung gewährt, sondern auch spezielle Packages angeboten.
Fazit
So ein Wellness Urlaub in einem Hotel mit so einer Vorgeschichte hat einen ganz besonderen Reiz. Zahlreiche Wanderwege liegen direkt vor der Tür und runden das Angebot ab. Nur noch wenige Tage kann der Indian Summer genossen werden. Mit diesem Package wird eine Führung mit einem Bewegungscoach durch den Schweizer Nationalpark angeboten. Der Park in Graubünden ist nicht nur das grösste Schweizer Schutzgebiet, sondern auch der einzige Nationalpark der Schweiz.
Nachgefragt
Wie sind Ihre Erfahrungen zum Hotel Castell? Reisen Blog nimmt gerne über die Kommentarfunktion Ihr Feedback entgegen.
Mehr Informationen mit weiteren Details finden Sie auf der Hotel Castell Webseite.
© Fotos: hotelcastell.ch