Burgruine Wartau

Burgruine WartauDie Burg Wartau liegt auf einer Kuppe die vom Ochsenberg durch eine natürliche Vertiefung getrennt ist. Auf dem höchsten Punkt steht das zweiteilige, bis zu 5 Stockwerke hohe Turmhaus mit Sitznischen, Kaminen und zwei Aborterkern. Den tiefer liegenden Burhof umschliesst eine der Felkante folgende Umfassungsmauer. Der Zugang zum Turmhaus lag auf der Nordseite, vom Hof her erreichte man es über eine steile Treppe (heutiger Zugang). Von der ehemaligen Gebäuden und Anlagen vom Burghof ist heute nur noch die Zisterne zu sehen. Bei der Restaurierung 1982 wurde die Baugeschichte geklärt. 2002 konnte die erste Bauphase der Burg auf die Jahre 1224-1228 festgelegt werden.

Burg als Blickfang:
Der Landschaft wäre eine Zacke aus der Krone gebrochen, wenn diese Burg fehlte. So beschrieb der Kunsthistoriker Dr. Erwin Poeschl die Lage der Burg Wartau hoch über dem Rheintal. War sie im Mittelalter weithin sichtbares Zeichen des Burgherren, wurde sie im 19. Jahrhundert zum romantischen und an die vaterländische Geschichte erinnernden Denkmal. Deshalb fand 1932 die erste Restaurierung statt, 1982 die zweite. Die Burgruine wurde so sehr zum Symbol von Wartau, dass man sie 1946 als Motiv für das Gemeindewappen wählte.

Baugeschichte:

  • Ca. 1224 – 1228: Das Turmhaus bestand zuerst aus Turm und niedrigem Wohnbau.
  • Um 1300: Erhöhung des Anbaus und Zinnenkranz.
  • 14. Jahrhundert: Aufstockung, Zinnenkranz und flachere Dächer. Um 1500 Umbau der obersten Stockwerke.

Masse: Turmhöhe 22 Meter, Mauerdicke bis 1,75 Meter, Stockwerkhöhe 4 Meter

Besitzer und Rechte:
Die Erbauer der Burg waren vielleicht die um 1300 ausgestorbenen Herren von Wildenberg (Vorderrheintal). Erst 1342 wird die Burg unkundlich erwähnt. Im Besitz der Herren von Belmont, ging sie an die Grafen von Werdenberg-Heiligenberg über. Im 15. Jahrhundert wechselten die Besitzer rasch: die Grafen von Toggenburg, die Grafen von Thierstein, die Schenken von Limpurg, die Grafen von Monfort-Tettnang, die Grafen von Sax-Misox, der Stand Luzern, die Freiherren von Kastelwart und die Freiherren von Hewen. 1517 kaufte der Stand Glarus die Grafschaft Werdenberg und die zur Grafschaft Sargans gehörige Herrschaft Wartau. Der Glarner Landvogt residierte auf Schloss Werdenberg. So blieb die Burg Wartau unbewohnt und zerfiel im 17. Jahrhundert zur Ruine. 1818 gelangte sie in Privatbesitz und 1911 an die Ortsgemeinde Wartau.
Zur Burg Wartau als Herrschaftzentrum gehörten verschiedene Rechte: die niedere Gerichtsbarkeit innerhalb des Schlossetters, das Pfarrwahlrecht der Kirche Gretschins, die Fähre in Trübbach, das Jagd- und Fischereirecht sowie verschiedene Zehnten und Abgaben.

Weitere Bilder: Burgruine Wartau

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