In den USA, einem ebenso gottesfürchtigen wie toleranten Land, erregt ein Kirchenbau die Gemüter so mancher Menschen. Wobei der Begriff Kirchengebäude in diesem besonderen Fall wohl doch eher fehl am Platz ist. Dieses futuristische, spektakuläre Kirchengebäude war zwar bei weitem nicht so kostspielig wie der Kirchenbau im hessischen Limburg und dennoch schafft es die Kirche in Amerika in die Schlagzeilen. Warum das so ist, werden Sie nun erfahren. Dabei wird Ihnen die Missetat unseres deutschen Erzbischofes wesentlich nichtiger vorkommen. Sollten Sie zu den Menschen gehören, die sich derzeit mächtig ins Zeug legen den deutschen Skandalbischof zu kritisieren, so wäre es angesichts des folgenden Artikels möglicherweise angebracht, diese Haltung zu überdenken. War der überteuerte Bau des Bischofs durchaus ein Fehlgriff, so werden Ihnen beim folgenden architektonischen Fehlgriff einer Kirchengemeinde in den Vereinigten Staaten sicherlich die Worte fehlen.
Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten also, diesem gottesfürchtigen prüden Staat, gibt es neuerdings auch unbegrenzte architektonische Möglichkeiten. Diese wiederum verursachten im nachfolgenden konkreten Fall ein tendenziell eher negatives Echo. In den USA finanzierte und baute die sogenannte Christian Science Gemeinde in Dixon (Illinois) ihr neues Gotteshaus. Nach Fertigstellung gab nicht der im Vergleich zum Limburger Bischofssitz ungleich niedrigere Preis den Stein des Anstosses, sondern eine Luftaufnahme des Gebäudes durch Google Maps, Googles Kartendienst. Ein irdischer Internetkonzern brachte also die ganze Sache ins Rollen. Obwohl das Haus der Einkehr und Spiritualität von der Perspektive eines Fussgängers oder Autofahrers gewöhnlicher nicht aussehen könnte, offenbart sich selbigem bei einem Blick auf die Kirche aus der Perspektive von Google Maps ein eher ungewohntes, ja sogar skurriles Bild.
So sieht man anstelle eines unauffälligen Gotteshauses ein Gebäude, das doch tatsächlich die Form eines überdimensionalen Penis hat – samt Zubehör. Schlimm genug denkt man sich nun aber es kommt noch dicker. So hat die Kirchengemeinde mit der Kirchenform eines erigierten männlichen Glieds auch noch den dazu passenden Slogan „Rising Up“, was auf deutsch „Auferstehung“ bedeutet und in diesem Zusammenhang durchaus eigenartig erscheint. Der gute Wille dahinter, nämlich eine Kosteneinsparung für die klamme Gemeinde, gerät dadurch sicherlich schnell in Vergessenheit. Eines ist der Gemeinde nun jedoch sicher: Weltweite Aufmerksamkeit und so manch hämischer Bericht.
Trotz der ganzen ungewollten Aufmerksamkeit war die Reaktion der Gemeinde ganz im christlichen Sinne sehr gelassen: Man werde das Problem mit einem grossen Feigenblatt lösen. Und so bleibt nun abzuwarten, inwieweit der derzeitige Bau verändert werden kann oder nicht. Denn kostspielige Summen wie beim Limburger Bau sind hier schwer aufzubringen, auch wenn sie wohl mehr als notwendig wären. Hilfe wird also benötigt, in Gottes Namen.
Nachgefragt
Wie finden Sie die Kirche, die einem Penis sehr ähnelt?
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