Nachdem wir den Brunecker Christkindlmarkt besucht haben, entschlossen wir uns zur Weiterfahrt nach Sand in Taufers (Ferienregion Kronplatz). Wir haben vom bekannten Taufrer Advent mit seinem Weihnachtshaus und dem Zauberwald gehört. So richtig etwas darunter vorstellen konnten wir uns aber nicht. Das Navi führte uns ohne Umschweife ans Ziel. Da wir gehört haben, dass das Weihnachtshaus erst ab 14.00 Uhr seine Türen öffnet, machten wir es uns noch in einem Café gemütlich. Anschliessend wollten wir ins Tourismusbüro, um noch die nötigen Informationen zu bekommen. Doch leider war das Tourismusbüro an diesem Sonntag nicht besetzt. Nun gut, wir nahmen etwas Prospektmaterial mit und gingen auf die Suche nach dem Weihnachtshaus. Eigentlich haben wir gedacht, kein Problem, in diesem kleinen Ort sollte dies keine Hexerei sein. Doch wir irrten etwas planlos durch die Gegend und schlussendlich klärte uns ein älterer Bewohner von Sand über den Standort des Weihnachtshauses auf.
Sand in Taufers
Sand in Taufers (Italienisch: Campo Tures) ist eine Marktgemeinde mit 5.332 Einwohnern im Tauferer Ahrntal im Nordosten Südtirols (Italien). Hauptort der Gemeinde ist das Dorf Sand in Taufers (der Name Sand deutet auf wiederholte Überschwemmungen durch die Ahr hin), das sich in der Weitung des Tauferer Bodens befindet.
Weihnachtshaus
Sand in Taufers ist vor allem zur Adventszeit bekannt durch das Weihnachtshaus und den Weihnachtszauberwald mit den Reinbach-Wasserfällen. Das ganz besonderes Haus ist Schauplatz des kleinen Adventsmarkts in Sand in Taufers: Die Villa des über die Landesgrenzen hinaus bekannten Dr. Mutschlechner wird wieder zum Leben erweckt! Und ein besonderer Wald ist Schauplatz der kleinen Waldweihnacht: Der Weihnachts-Zauberwald vom Hotel Bad Winkel bis zum ersten Reinbach-Wasserfall – im Naturpark Rieserferner-Ahrn!
In der Adventszeit – jeweils am Samstag und Sonntag – öffnet das Weihnachtshaus seine Tore. Das Haus ist auch unter dem Namen „Doktorvilla“ bekannt, welche 1901 erbaut wurde. Nach einem kurzen Irrlauf durch die Ortschaft haben wir das Weihnachtshaus dann doch gefunden und traten in die Welt vor 100 Jahren ein. Gleich im Eingangsbereich können wir die Ordination von Dr. Mutschlechner besichtigen und dem „Chef“ höchst persönlich Fragen stellen. Die Kinder konnten Kekse backen und natürlich auch naschen. Besondere Kräutertees gab es in historischem Ambiente im „Kräutercafe Zur Post“ zu geniessen. Der Adventsmarkt befindet sich dann im ersten und zweiten Stockwerk der Post Villa. Teils wöchentlich wechseln die heimischen Aussteller mit heimischen Produkten. Das Haus ist sehr alt, dementsprechend respektvoll gingen wir auch die engen Treppen auf und ab. Die vielen Menschen im ganzen Haus machten die Bewegungsfreiheit auch nicht besser.
Öffnungszeiten Weihnachtshaus
Das Weihnachtshaus öffnet an den nachfolgenden Termin jeweils von 14.00 – 19.00 Uhr.
06. Dezember 2014
07. Dezember 2014
13. Dezember 2014
14. Dezember 2014
20. Dezember 2014
21. Dezember 2014
27. Dezember 2014
28. Dezember 2014
Weihnachtszauberwald und Reinbachwasserfälle
Damit wir nichts verpassen, wollten wir pünktlich um 15.00 Uhr mit der ersten Kutsche in den Weihnachtszauberwald fahren. Soweit unser Plan. Die Haltestelle der Pferdekutschen ist vor dem Eingang der Doktorvilla. Wir warteten und warteten und warteten … weit und breit war keine Pferdekutsche zu sehen oder zu hören. Nach 3/4 Stunden am Stand stehen tat uns der Rücken weh und die Laune war angesäuert. Wir konnten echt nicht verstehen, dass hier niemand Bescheid sagte wie der Stand der Dinge ist. Wir wussten nicht, kommt überhaupt noch mal jemand oder wurde das Ganze abgesagt oder wie auch immer. Kurz vor der Verzweiflung entschlossen wir uns, zu Fuss in Richtung Zauberwald zu gehen. Und just nach dem wir ein paar Meter gegangen sind, fährt doch glatt die Pferdekutsche an uns vorbei. Man glaubt es kaum! Postwendend machten wir wieder kehrt und stellten uns wieder in die Warteschlange. Nach weiteren dreissig Minuten kam dann endlich die ersehnte zweite Pferdekutsche und das Gedränge ging los. Alle wollten auf einmal auf die Kutsche steigen. Wir haben uns auch ein Plätzchen geschnappt und waren froh und glücklich, dass es jetzt doch noch geklappt hat. Gemächlich kutschierten uns die zwei Pferde durch den Ort in Richtung Bad Winkel und Zauberwald. Gute zwanzig Minuten dauerte die Fahrt. Also zu Fuss kann man das vergessen. Eine Alternative wäre noch die Fahrt mit dem eigenen Auto. Allerdings ist es mit den Parkplatzmöglichkeiten etwas schwierig. Die Haltestelle der Kutschen befindet sich hinter dem Hotel Bad Winkel.
Kutschen-Transfer
Vom Dorf in den Wald und zurück ca. 40 Minuten, jeweils von 15.00 – 19.00 Uhr
Preis Erwachsene: EUR 5.–
Preis Kinder: EUR 2.–
Der Kutscher gab uns noch die Auskunft, dass es bis zu dem beleuchteten Wasserfall höchstens ca. 10 Minuten zu Fuss seien. Also mein Empfinden täuscht mich selten aber die höchstens 10 Minuten kamen uns vor wie gute 15 – 20 Minuten. Als wir ankamen hatte es bereits eingedunkelt und wir müssen zugestehen, dass der „Spaziergang“ zum beleuchteten Wasserfall doch noch recht gemütlich und spannend war. Die Veranstalter der Waldweihnacht haben sich echt grosse Mühe gemacht und der Waldweg war gespickt mit lauter kleinen Überraschungen, Kerzen, Figuren und romantischen Beleuchtungen. Der Spaziergang war dem zu Folge sehr kurzweilig. Dass es sich bei dem Weg zum beleuchteten Wasserfalls um einen normalen Waldweg handelt, ist es übrigens auch für kleine Kinder und mit Kinderwagen kein Problem, dahin zu laufen. Direkt vor dem Wasserfall sind noch etwa vier Ständchen und eine grosse Krippe aufgebaut. Hier kann man bei Glühwein, knisterndem Feuer und stimmungsvoller Weihnachtsmusik die wunderschöne beleuchtete Kulisse vom Wasserfall geniessen.
Nachdem wir uns satt gesehen und Ivan seine Fotos im Kasten hatte, ging es wieder zurück zum Gasthaus Bad Winkel, wo genau in diesem Moment auch die Kutsche wieder einfuhr und wir somit mühelos und ohne weitere Warteverzögerungen zurück zu unserem Auto gekommen sind.
Fazit
Unter dem Weihnachtshaus habe ich mir eigentlich etwas anderes vorgestellt. Aber es war einmal eine Erfahrung wert und wir sind froh, dort gewesen zu sein. Total happy waren wir, dass wir es doch noch erwartet und die Kutschenfahrt in den Weihnachtszauberwald gemacht haben. Es war eine tolle, schöne und romantische Erfahrung die wir nie mehr vergessen werden. Als kleine Anregung möchten wir noch anmerken, dass vielleicht für das kommende Jahr besser vorgesorgt wird und ein oder zwei Kutschen mehr in den Einsatz genommen werden, damit sich die Wartezeit ein wenig verringert.
Nachgefragt
Haben Sie schon vom Taufrer Advent gehört oder haben Sie schon mal das Weihnachtshaus oder den Weihnachtszauberwald besucht? Reisen Blog nimmt gerne über die Kommentarfunktion Ihr Feedback entgegen.
© Fotos: Ivan Graf