Um 05.00 Uhr in der Früh läutete der Weckruf … Tagwache war angesagt. Bereits um 5.45 Uhr ging die Fahrt los Richtung Siwa Oase. An der Rezeption vom Hotel Carols Beau Rivage in Marsa Matrouh waren bereits für alle Teilnehmer jeweils ein Frühstückspaket und eine Flasche Wasser vorbereitet. Da wir Schweizer ja nur so vor Pünktlichkeit strotzen, ging es auch sofort mit dem Bus los. Eine Fahrt dauerte über 3 Stunden, ein Weg der Reisestrecke betrug 305 Kilometer. Auf halber Strecke wurde eine „Frühstückspause“ an einer sogenannten Raststation eingelegt. Nach 20 Minuten ging es dann aber schon wieder weiter. Kurz vor dem Ort Siwa erzählte uns der Reiseleiter noch ein bisschen von der Geschichte Ägyptens.
Tombs of the Deads Mountain
In Siwa angekommen, stiegen wir zuerst einmal auf den Tombs of the Deads Mountain. Selbstverständlich war im Ausflugspreis der Eintrittspreis von 25 ägyptischen Pfund bereits inklusive und wir bekamen ohne weiteres eine Eintrittskarte ausgehändigt. Vorher durften wir jedoch noch den Reisepass abgeben, damit die Verantwortlichen vor Ort eine Kopie machen konnten (für was genau, keine Ahnung). Auf dem Tombs of the Deads Mountain durften wir drei verschiedene Gräber besichtigen. Sehr interessant an diesen Grabstätten waren die vielen Malereien, die zum Teil noch sehr gut erhalten sind. Die Ägypter haben früher mit wenigen Mitteln und viel Kraftaufwand eine schöne Ruhestätte für sich vorbereitet. Amgad unser Reiseleiter hat uns noch weitere Details von der Kultur Ägyptens erzählt. Haben Sie gewusst, dass man die Hyroglyphenschrift von links nach rechts und von rechts nach links lesen kann. Wichtig ist nur, dass darauf geachtet wird, in welche Richtung die Tiere schauen.
Informationen zu Siwa
Siwa liegt als westliche Oasengruppe Ägyptens in der libyschen Wüste und erstreckt sich zwischen der Qattara-Senke im Norden und dem Ägyptischen Sandmeer im Süden. Sie erstreckt sich über eine Länge von 80 km und eine Breite von 2-20 km und liegt als Depression im Durchschnitt 18 m unter dem Meeresspiegel. Siwa ist die Heimat von ca. 23.000 Einwohnern, die Mehrheit gehört der Bevölkerungsgruppe der Berber an. Ausser dem Hauptort Siwa sind noch einige Dörfer (Aghurmi, Abu Schuruf, Chamisa, Bilad ar-Rum und Bahi ad-Din) und Militärstationen in der Oase verstreut. Die grossen Gärten und Plantagen in Siwa bestehen vor allem aus ca. 300.000 Dattelpalmen und ca. 70.000 Olivenbäumen.
Geschichte der Siwa Oase
Die Geschichte der Oase lässt sich bis in die 18. Dynastie (1500 v. Chr.) zurückverfolgen. Der Haupttempel wurde dem Gott Amun geweiht. Der bekannteste Besucher des Orakels war wohl zweifellos Alexander der Grosse. In der Antike war Siwa unter dem Namen Ammonion bzw. Ammonium als Orakelstätte der Beduinen bekannt.
Oracle Temple (Tempel des Amun), Siwa Oase
Unsere zehnköpfige Gruppe wurde auf zwei Jeeps aufgeteilt. Nun machten wir eine kleine Rundfahrt durch Siwa und besichtigten die „verlassene Stadt“ mit dem Oracle Tempel (25 Ägyptisches Pfund), welcher schon von Alexander dem Grossen besucht wurde. Weiter gings und schlussendlich gelangten wir zur Cleopatra Wasserquelle. Dort gabs einen Schwarztee mit frischer Pfefferminze als kleine Erfrischung für uns. Nun fuhren die Jeeps weiter und es gab in einem kleinen aber feinen Hotel „Siwa Safari Paradise“ unser Mittagessen in Buffetform. Das Essen war wirklich sehr lecker und die Angestellten haben sich wunderbare Mühe gegeben. Bis es um 14.00 Uhr wieder losging, entspannten wir uns auf den Liegestühlen am Pool.
Wüsten-Safari, Siwa Oase
Pünktlich um 14.00 Uhr fuhren die Jeeps wieder los. Plötzlich endete die Strasse und die Wüste lag mit ihrer endlosen Weite vor uns. Der Fahrer stieg aus und lies ein bisschen Luft aus den vier Reifen. Da machte es auch bei mir „klick“ und ich wusste, was jetzt folgen würde. Der Fahrer gab Gas und wir fanden uns in der Wüste und zwischen Dünen wieder. Eine rasante Fahrt im Wüstensand begann. Plötzlich und ohne Vorwarnung erschienen vor uns riesige Palmen und eine grüne Wiese. Wir machten einen kleinen Zwischenstopp an einer 40 Grad heissen Wasserquelle. Scheinbar entspringt diese Quelle ganz tief in der Erde und das Wasser wird auch als Heilwasser angepriesen. Als wir weiterfahren wollten stellte sich heraus, dass der zweite Jeep eine Reifenpanne und somit einen „Platten“ hatte. Beide Fahrer waren schon emsig dabei, den Schaden zu beheben. Und fluchs nach ein paar Minuten warten dann die rasante Fahrt durch den Wüstensand. Nach einer weiteren kurzen Fahrt inklusive Fotostop mitten in der Wüste, erreichten wir eine zweite Oase, dieses Mal aber mit kühlem frischem Wasser. Badeklamotten an und nichts wie ab ins kühle Nass. Nach einem ausgiebigen „Schwumm“ durften wir noch einen selbstgemachten Tee von unseren beduinischen Fahrern geniessen. Der Schwarztee war zwar völlig überzuckert, schmeckte so heiss aber doch recht lecker.
Nach etwas mehr als 20 Minuten haben wir unseren Ausgangsort und den Bus wieder erreicht und die lange Rückfahrt konnte wieder beginnen. Nach einem Zwischenstopp in der bereits am Anfang genannten Raststätte trafen wir müde aber glücklich gegen 20.15 Uhr wieder im Hotel in Marsa Matrouh ein.
Weitere Bilder: Siwa Oase, Ägypten