Ägyptisches Museum, Kairo

Da unsere Magen bereits zu knurren begannen, war es langsam an der Zeit fürs Mittagessen. Inmitten von Kairo eröffnete sich für uns eine Art Oase. Ein sehr schönes Flecken zum Mittagessen. Es gab Hähnchen direkt vom Grill, mit verschiedenen Salaten zur Beilage und mega leckeres, selbst gebackenes Fladenbrot. Zum Nachtisch noch feine Melonen. Die ganze Idylle wurde nur durch den penetranten Muezzin von nebenan gestört. Freitag scheint hier in Ägypten wie ein Sonntag gefeiert zu werden.

Ägyptisches Museum
Nach dem Mittagessen ging es durch die Strassen von Kairo weiter zum Ägyptischen Museum, was übrigens das weltweit grösste Museum der ägyptischen Kunst ist. Es enthält Werke aus verschiedenen Epochen der ägyptischen Kulturgeschichte. Das Museum wurde 1900 nach Plänen eines französischen Architekten im neoklassischen Stil erbaut. Etwa 2.5 Millionen Personen besuchen jährlich dieses Museum. Mit 120.000 Artefakten beherbergt das Ägyptische Museum heute die grösste Sammlung altägyptischer Kunst weltweit und ist nach den Fundzeiten der Objekte aufgebaut. Im Januar 2010 eröffnete im Haus ein Kundermuseum, welches speziell auf die Bedürfnisse der jungen Besucher ausgerichtet ist.

Amgad unser Reiseleiter verteilte Geräte mit Kopfhörer, damit wir ihn im Museum besser verstehen konnten. Das Ägyptische Museum ist sehr gut bewacht. Damit man überhaupt ins Areal hineinkommt, muss man zwei Personenkontrollen über sich ergehen lassen. Im Museum ist es verboten zu filmen und zu fotografieren. Amgad führte uns gut koordiniert durch das grosse Museum und erzählte uns die Geschichte von so manchen interessanten Ausstellungsstücken. Anschliessend hatten wir noch eine Stunde zur freien Verfügung. Diese haben wir genutzt, in dem wir das Grab und die Ausgrabungsstücke von Pharao Tutanchamun angesehen haben. Wer sich für die Kultur und die Geschichte Ägyptens interessiert, dem empfehlen wir unbedingt einen Besuch in diesem Museum. Es ist wirklich unglaublich, was die Menschen vor so vielen Jahren schon für tolle Kunstwerke geschaffen haben. Für einen Besuch im Museum müssen sie viel Zeit einplanen.

Bazar Khan El Khalili
Schon völlig erschöpft von so vielen Eindrücken und Impressionen fuhren wir mit dem Bus weiter in die Innenstadt von Kairo. Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens und der vielen Menschen hat unser Buschauffeur in der ersten Runde keinen Parkplatz gefunden. Wir durften also mitten in der Stadt aussteigen und Amgad hat uns erklärt, wie wir zum berühmten Bazar, dem Khan El Khalili gelangen. Eine Stunde hatten wir Zeit, um zu fotografieren, shoppen und schlendern. Wieder wurden wir von unserem persönlichen Bodyguard begleitet. Dieses mal waren wir aber richtig froh darüber. Der Bazar findet in den Gassen von Kairo statt. Es war richtig mühsam, sich in den Gassen fort zu bewegen. Die Masse von Leuten hat es auch nicht wirklich besser gemacht. Die Verkäufer waren total aufdringlich und haben uns die Sachen richtig vor die Nase gehalten. Man konnte sich nicht in Ruhe umsehen. Unsere Kollegin mit blonden langen Haaren war eine richtige Attraktion *grins*. Schlussendlich waren wir richtig froh, endlich aus diesem Getümmel heraus gekommen zu sein. Nach einem Glas Cola in einem kleinen Cafe wollten wir auf direktem Wege nach Hause fahren. Leider machte uns die Touristen Polizei noch einen kleinen Strich durch die Rechnung, denn sie liessen uns nicht mit einem Buschauffeur zurück fahren. Den zweiten Chauffeur wollten wir eigentlich auf dem Rückweg gleich um die Ecke abholen. Naja, nach einigen Telefonaten kam dieser dann zu Fuss und wir konnten endlich losfahren. Leider war um diese Uhrzeit gerade „Rush Hour“ in Kairo und wir konnten uns nun selbst von den „Fahrkünsten“ der Ägypter überzeugen. Unter keinen Umständen möchte ich in dieser Stadt ein Auto fahren, das wäre wirklich lebensmüde!

Die Stadt Kairo
Kairo ist mit 20 Millionen Einwohnern die drittgrösste Stadt der Welt. Ursprünglich wurde die Stadt für nur 8 Millionen Menschen geplant, leider hat sich jetzt alles zum Negativen entwickelt. Kairo ist schmutzig, voller Lärm und die wenigen grünen Flächen werden mehr und mehr von den Leuten verbaut. Halbfertige Häuser und total vermüllte Flächen soweit das Auge reicht. Sehr schade eigentlich, wir hatten sowieso allgemein das Gefühl, dass die Menschen mit dem anfallenden Müll nicht wissen, was zu tun ist. Die Abfallmengen entwickeln sich zu einem grossen Problem in Kairo.

Nach weiteren 450 km kamen wir völlig geschafft gegen 23.45 Uhr wieder in unserem Hotel Carols Beau Rivage an.

Weitere Bilder: Kairo, Ägypten