In unserem Urlaub in Marsa Matrouh (Ägypten) ist es schon wieder passiert, aber alles von Anfang an. Wir stehen vor dem Flughafengebäude und betreten die erste Sicherheitskontrolle. Vor dem Einlass in das Gebäude wurde zuerst einmal der Reisepass bezüglich dem Verfallsdatum kontrolliert. Der Beamte nickte kurz mit dem Kopf und wir konnten weiter zur nächsten Kontrolle. Diesmal ist das Handgepäck an der Reihe. Koffer, Rucksack oder sonstige Taschen müssen auf das Laufband, metallische Gegenstände wie Feuerzeuge oder Nagelknipser hat man bereits vorher im Koffer verstaut. Flüssigkeiten bis 100 ml müssen seit 2006 in einen Plastikbeutel verpackt werden.
Ab durch den Metalldetektor und plötzlich schlägt das Gerät Alarm. Mensch, das blöde Handy ist noch in meiner Hosentasche. Nochmal raus und diesmal ohne Handy wieder rein, gab der Scanner keinen Laut von sich. Nach dem Check-in und Abgabe des Koffers, musste bei der nächsten Kontrolle der Reisepass mit dem Einreisevisum abgegeben werden. Schliesslich will jeder Tourist vorschriftsgemäss aus dem Land abgemeldet werden *grins*. Tock, ein neuer Stempeleintrag zierte nun meinen Schweizer Reisepass. Weiter gehts, der Stempel muss natürlich noch von einem Fachmann kontrolliert werden. Der eine Beamte ist zwar nur zwei Meter weiter weg entfernt, aber egal. Endlich die letzte Hürde, diesmal wird nochmals volle Konzentration gefordert. Das Handgepäck wird zum zweiten Mal durch einen Scanner geschickt, dann bin ich für den Personencheck mit anschliessender Leibesvisitation an der Reihe. Ich glaub es nicht, wir sind nach fast 20 Minuten im Warteraum vom Flughafen in Marsa Matrouh angelangt. Upps, ich nehme meinen Rucksack genauer unter die Lupe und merke, dass mir das Sicherheitspersonal die Getränke (Mineralwasser 0.7 l) nicht weggenommen hat …
Einige von Ihnen haben sicher auch ähnliche Erfahrungen gemacht wie ich, so auch der Kollege von Ebookers. Er hat nämlich vergessen die Sonnencreme im Koffer zu verstauen und prompt wanderte diese in den Abfalleimer. Aktuell dürfen Fluggäste lediglich Flüssigkeiten bis 100 ml in Behältern im Handgepäck mitführen, die zusätzlich in transparenten Plastikbeuteln verpackt werden müssen. So landen beispielsweise im Flughafen Wien (Österreich) täglich bis 505 kg Flüssigkeiten im Abfall.
Schikane oder ein Muss? Darüber wird in den Medien heiss diskutiert, so zitiert z. B. die Welt …
Ohnehin sei das Flüssigkeitsverbot weitestgehend überzogen, sagt Rolf Tophoven, Leiter des Instituts für Terrorismusforschung und Sicherheitspolitik. Terroristen würden an den gegen sie gerichteten Sicherheitsmechanismen lernen und mit immer intelligenteren Methoden arbeiten. „Und man kann das Flüssigkeitsverbot geschickt umgehen“, sagt Sicherheits- und Risikoberater Sven Leidel von Airsecurity: „Derzeit können zehn Terroristen auf einem Flug einchecken und jeweils 100 ml Flüssigsprengstoff – also insgesamt einen Liter – legal und unbehelligt mit in das Flugzeug nehmen.“
Flüssigkeiten im Handgepäck – Lockerung des Verbots bis 2013
Flüssiges im Handgepäck könnte bald wieder erlaubt sein. Voraussetzung für eine Lockerung des Verbots der Mitnahme von Flüssigkeiten ist allerdings, dass es bis 2013 Scanner gibt, die Flüssigsprengstoff erkennen können. Die mitgebrachte Wasserflasche, das Lieblingsgetränk oder grössere Shampoo-Flaschen, müssten dann nicht weiter bei Sicherheitskontrollen in den Müll wandern.
Nachgefragt
Was halten Sie von einer Lockerung der EU-Richtlinie und was haben Sie für Erfahrungen bzw. Erlebnisse in Flughäfen gemacht? Reisen Blog nimmt gerne über die Kommentarfunktion Ihr Feedback entgegen.
Mehr Informationen mit weiteren Details finden Sie auf der Webseite des Bundesamt für Zivilluftfahrt, kurz BAZL.
Tja, uns hat es das letzte mal voll erwischt ab London-Stansted. Dort scheint es besonders ernst genommen zu werden. Ich bin aber auch der Meinung, dass bei den Sicherheitsrichtlinien noch einiges zu überdenken gibt… Wenn die Möglichkeit besteht Flüssigkeiten per Scann zu erkennen bin ich absolut für eine Lockerung.
Das Traurige ist ja eigentlich, dass immer nur dann streng kontrolliert wird, wenn mal wieder etwas passiert ist oder kurz davor war zu passieren. Dann werden die Wasserflaschen, Sonnencremes etc rigoros „entfernt“. Ansonsten finde ich das auch recht unsinnig, denn wie auch Socko schon schrieb, eine Möglichkeit etwas an Bord zu bekommen, findet sich wohl immer!
Uns erwischt es auch fast jedes mal wieder. Immer das Gleiche.
Meiner Meinung nach müssten die eh einiges überdenken bei Ihren Sicherheitsrichtlinien, es gibt doch trotzdem immer Möglichkeiten irgendwas an Board zu schmuggeln.
@sabine
In Deinem Beispiel Portugal dachte ich, dass dort strengere Richtlinen in und aus EU-Länder herrschen. Ich finde es auch unsinnig, denn Varianten gibt es immer, Flüssigkeiten an Bord zu schaffen.
Ich habe häufig die Erfahrung gemacht, dass ich bei Flügen aus dem Ausland nach Dtl. (z.B. Ägypten, Portugal) meine Wasserflasche behalten darf, wenn ich sie „aus Versehen“ noch im Handgepäck habe. Die Reglung finde ich sowieso äußerst unsinnig!!!!!!!!!!!!!