Ich wollte meine Liebste mit einem Sightseeing Trip nach Paris (Frankreich) überraschen. Den Anstoss gab mir ein Newsletter der SBB. Im August 2014 gab es bei der Schweizerischen Bundesbahn eine Aktion nach Paris mit der Bahn (1. Klasse). Leider waren wir in dem Monat sehr ausgebucht und da prüfte ich Alternativen per Flugzeug. Gefunden habe ich den Flug über Opodo, eine Flugsuchmaschine im Internet. Ganz glücklich war ich über den Kauf allerdings nicht, denn bei Abschluss der Buchung kamen noch weitere Spesen (über EUR 60.–) dazu. Gemäss Opodo muss man den Zahlungsfilter in den Suchergebnissen verändern, sehr kundenfreundlich. Vom 26. – 28. September 2014 habe ich mein Wunschdatum nach Paris gefunden und auch gebucht. Die Airline AirFrance bietet ab Zürich Flüge mit sehr guten Abflugzeiten an. Der Abflug war ab Zürich (ZRH) um 20.55 Uhr, Ankunft in Charles de Gaulle (CDG) um 22.15 Uhr. Rückflug von Paris war um 18.45 Uhr, Ankunft in Zürich um 20.00 Uhr.
Erfahrungsbericht Paris, Frankreich
Mein ausgesuchtes Datum konnte nicht besser sein, dass Wetter bzw. der Sonnenschein war vorprogrammiert und garantiert. Einen Tag zuvor bekam ich eine SMS von AirFrance, dass der gebuchte Flug abgesagt wurde. Nach einem Besuch auf der AirFrance Homepage stellte sich heraus, dass die Piloten streiken. Nach langem hin und her konnte ich den Flug dann endlich auf den 10. – 12. Oktober verschieben. Durch die kurzfristige Umbuchung hätte ich Annullierungskosten für das Hotel Mistral zahlen müssen. Bei EUR 160.– lohnt sich ein Anruf beim Anbieter, in meinem Fall Booking.com. Sämtliche Angelegenheiten wurden innerhalb von Minuten erledigt und die Buchung des Hotels auf das neue Datum kostenlos verschoben. Dieser reibungslose Ablauf hat mich dann doch sehr gefreut.
Endlich, der 10. Oktober war da und wir konnten um knapp 17.00 Uhr unsere Reise nach Paris antreten. Unsere Vorfreude währte nicht lange, denn in Rheineck SG gab es durch einen Unfall einen Rückstau von zirka 10 Kilometer. Als wir diese Hürde gemeistert haben, blieben wir im Flughafen Zürich beim Zoll hängen. Man fragte uns: Wieso wir Shampoo, Zahnpasta und sonstige Flüssigkeiten im Handgepäck mitführen. Ich hätte mich zu diesem Zeitpunkt selber in den H….. beissen können, denn man darf nur Flüssigkeiten bis 100 ml im Handgepäck mitführen. Es muss zu unserer Verteidigung gesagt werden, dass wir zum ersten Mal einen Flug nur mit Handgepäck antraten. Es nützte alles Zureden nichts, der Kontrolleur blieb stur und ich musste mein Haargel wegwerfen, obwohl nur noch ca 20 ml drin war. Natürlich blieben vor dem Abfallkübel auch andere Flüssigkeiten nicht verschont.
Nach einigen Hürden startete der Flug von Zürich (Schweiz) nach Charles de Gaulle (Paris). Wir dachten, in einem so grossen Flughafen gibt es sicherlich einen kleinen Supermarkt. Denkste, in keinem Laden konnten wir eine Zahnpasta auftreiben. Unsere Vorfreude auf das Hotel Mistral blieb, bis wir uns ein Taxi nahmen. In Paris gibt es zwar Öffentliche Verkehrsmittel, die wir aber erst am nächsten Tag nutzen wollten. Das Taxi war beim Flughafen schnell gefunden und der Taximeter lief ebenfalls. Es fing bei zirka EUR 2.– an, dann 10, 20, 30, 40, 50, 60 … und ich dachte mir, jetzt wird es langsam teuer. Im Hotel eingetroffen, zückte ich meine Brieftasche und gab dem Fahrer EUR 70.– und der Chauffeur konnte nicht einmal Wechselgeld herausgeben.
Metro Paris
Die Öffentlichen Verkehrsmittel befördern einen schnell und günstig zu den Sehenswürdigkeiten. Am Anfang haben wir uns ein bisschen schwer getan, aber wenn man das Prinzip der U-Bahn erkannt hat, ist es absolut kein Problem und wir sind von A – Z nur noch mit der U-Bahn gedüst. Am besten holt man sich an der Kasse einen Plan und prüft, welche Zonen man fahren möchte. Wir haben z.B. für ein Metro Ticket EUR 17.65 für Zone 1-3, für zwei Tage und pro Person bezahlt. Auf der U-Bahn-Karte sucht man sich immer den Endpunkt der Station aus, in die Richtung die man fahren will. Auf diesem Bahnsteig steigt man dann in die U-Bahn ein. Auf viele Sehenswürdigkeiten gibt es mit dem Metro-Ticket Rabatte, daher vor dem Bezahlen der Eintritte die Vergünstigungen prüfen.
Schnell ins Hotel, Gepäck auf das Zimmer und dann noch etwas Essen. Uns knurrte der Magen bereits vor der Fahrt und nun um 22.30 Uhr umso mehr. Weit mussten wir nicht gehen, als ich eine Pizzeria entdeckte. Hmmm, Ihr denkt sicher, Pizza in Paris, Stadt der Liebe. Ja, auch Pizzas gibt es in Paris. Nein Spass beiseite: Kulinarisch gesehen war Paris ein absoluter Tiefflieger für uns. Reisende, die irgendwann Paris besuchen wollen; Nehmt einen Gastroreiseführer mit, es erspart Euch die Suche nach dem passenden Restaurant. Der Magen war beruhigt und wir spazierten zum Hotel zurück und schliefen kurz nach Mitternacht ein.
Sehenswürdigkeit Eiffelturm
Am nächsten Tag stand die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit in Paris auf dem Plan, der Eiffelturm. Ein Arbeitskollege meiner Partnerin gab uns den Tipp, dass wir das Besucherticket zum Eiffelturm im Internet reservieren sollen. Bei der ersten Buchung im September war ich zu spät und eine Woche Vorlaufzeit war scheinbar zu wenig. Als ich das neue Datum wusste, machte ich noch einmal einen Versuch. Auch dies gelang mir trotz dreiwöchiger Vorlaufzeit nicht. Der Eiffelturm war zu diesem Zeitpunkt schon knapp 1,5 Monate im Voraus ausgebucht. Da blieb uns nichts anderes übrig, als sich am Samstagmorgen in aller Frühe in die Warteschlange einzugliedern. Um 08.20 Uhr waren ich und meine Partnerin die Nummer 3 und 4, also in der Pole Position. Übrigens Samstage und Sonntage sind bei den Eiffelturm Besuchern sehr beliebt. Preislich bewegen wir uns bei EUR 15.– pro Person. Es gibt vier Pfeiler, bei denen man sich einreihen kann. Folgendes ist möglich; Mit Ticket, ohne Ticket, nur Restaurant und zu Fuss. Es lohnt sich, mindestens 1 – 1,5 Stunden vor der Öffnung anzustehen.
Sehenswürdigkeit Triumphbogen
Nach dem Eiffelturm Besuch fuhren wir mit der Metro zum Arc de Triomphe. Auch hier muss Eintritt (EUR 7.50 Spezialrabatt mit Metro Ticket) bezahlt werden. Der Triumphbogen ist nebst dem Eiffelturm das Wahrzeichen der Metropole. Unter dem Bogen liegt das Grabmal des unbekannten Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg mit der täglich gewarteten Ewigen Flamme, im Französischen Flamme du Souvenir (Deutsch: Flamme der Erinnerung) genannt, im Gedenken an die Toten, die nie identifiziert wurden. Der Eingang zum Arc de Triomphe kann von zwei Seiten durch Unterführungen erreicht werden. Alle anderen Bemühungen, zu Fuss über den Kreisverkehr zum Triumphbogen zu gelangen, wären lebensmüde! Der Triumphbogen verfügt über eine Aussichtsplattform, von wo aus man eine herrliche Aussicht über die Champs-Élysées und Paris hat.
Sehenswürdigkeit Montmatre, Basilika Sacré-Cœur
Als nächstes hatten wir Montmartre mit der Basilika Sacré-Cœur auf dem Programm. Zurück zur U-Bahn-Station, die ja genau neben dem Triumphbogen ist und Weiterfahrt in Richtung Norden von Paris. Wir sind auf dem Land aufgewachsen und sind deshalb gewöhnt, dass z.B. ein Bus anhält und wartet, bis alle Personen eingestiegen sind. Bei der Metro wurden wir dann eines Besseren belehrt. Ein Pfeifton, die Türen gehen zu, ich bin in der U-Bahn, meine Partnerin steht noch draussen. Super! Gerade noch sehe ich, wie sie die Hände verschlägt und weg bin ich. Erstaunlicher Weise hat man in den U-Bahn-Tunneln in Paris aber einen Top Handyempfang und somit konnten wir uns via Handy verständigen und abmachen, wie wir wieder zusammen finden.
Beim Gare du Nord angekommen stiegen wir aus und standen nach wenigen Minuten mitten in einer kleinen Gasse voller Geschäfte und es wimmelte nur so von Leuten. Schon standen wir mitten drin und schauten gebannt einem „Hütchenspieler“ zu. Ich habe meine Partnerin noch „gewarnt“ vor diesen Gaunern. Aber schlussendlich wollte sie nicht hören und musste EUR 50.– „Bussgeld“ dafür bezahlen. Nach diesem negativen Erlebnis gingen wir schnell weiter Richtung Aufgang zur Basilika.
Montmartre ist der Name eines Hügels im Norden von Paris und eines dort gelegenen früheren Dorfes. Der 1860 durch Eingemeindung der Dörfer Montmartre, La Chapelle und Clignancourt entstandene 18. Pariser Stadtbezirk trägt ebenfalls diesen Namen.
Der Hügel Montmartre (Französisch: butte Montmartre) ist die höchste natürliche Erhebung der Stadt. Ihren in 130 m Höhe gelegenen Gipfel krönt die von weitem sichtbare Basilika Sacré-Cœur. Auf den Hügel führen die berühmten Treppen und eine Standseilbahn, die Funiculaire de Montmartre.
Das Dorf Montmartre war im 19. Jahrhundert eine künstlerische und literarische Hochburg und beliebtes Ausflugsziel. Heute ziehen die Künstler, die auf dem Place du Tertre ihre Arbeiten ausstellen und Porträts, Karikaturen und Scherenschnitte anfertigen, hauptsächlich Touristen an. Eine weitere Attraktion ist der Weinberg der Commanderie du Clos Montmartre, dessen eher säuerliche Tropfen eine eingeschworene Gemeinde des Künstlermilieus anbaut. Vor einigen Jahren weckte der erfolgreiche Kinofilm „Die fabelhafte Welt der Amélie“ neues Interesse bei Einwohnern und Fremden für den Montmartre, der dem Film als Schauplatz diente.
Das Wetter hatte in der Zwischenzeit umgeschlagen, es war sonnig und angenehm war. Noch wärmer wurde uns, als wir die vielen Stufen zur Basilika hinauf gelaufen sind. Das ganze noch in Kombination mit Tausenden von anderen Menschen und lästigen Händlern, die einen einfach nicht in Ruhe lassen wollten, brachte uns zum schwitzen. Endlich oben angekommen wird man aber für die Anstrengung belohnt und kann eine wunderschöne Aussicht über Paris geniessen. Für eine Besichtigung der Basilika muss kein Eintritt bezahlt werden und es gibt einen vorgegeben Rundlauf durch die Kirche. Auch hier kann man nicht falsch laufen, denn die Menschenmassen „ziehen“ einen sozusagen mit in die richtige Richtung.
Zum Zeitpunkt als wir dort waren, fand noch das Weinfest rund um die Basilika statt und überall gab es Verköstigungsstände. Alle anderen sassen, lagen, standen irgendwie auf den Stiegen, der Wiese oder wo auch immer. Zusätzlich gab es gerade auch noch eine Liveshow eines Strassenkünstlers, wie auch wir ein bisschen verfolgten.
Total geschafft von den vielen Eindrücken fuhren wir wieder zurück in unser Hotel Mistral, um uns für den Abend zu rüsten.
Wie eingangs im Artikel schon erwähnt, war Paris kulinarisch für uns der totale Tiefflieger. Vielleicht aber auch darum, weil wir nicht an den richtigen Orten waren. Aber ehrlich gesagt habe ich gedacht, in Paris kann man überall gut essen, denkste. Wir haben extra noch gegoogelt und eine Einkaufs- und Essensmeile gefunden, zu der wir dann schlussendlich auch hingefahren sind. Leider war das auch nicht wirklich was ideales, denn hier gab es nur Imbissbuden, McDondals, Cafe usw. Nicht wirklich was feines und gemütliches zum essen gehen. Vor lauter Hunger haben wir uns damit abgefunden und entschieden uns für die thailändische Küche. Gerechter weiser muss ich sagen, dass Essen hat hervorragend geschmeckt und satt sind wir auch geworden.
Sehenswürdigkeit Tour Montparnasse
Für unseren letzten Tag – den Sonntag – hatten wir uns noch den Tour Montparnasse vorgenommen. Leider waren die Wettervorhersagen für diesen Tag nicht so prickelnd und dies hat sich dann auch so bestätigt. Unser Hotel war nur eine Metrostation vom Gare Montparnasse entfernt und wir waren dementsprechend früh bereits vor Ort. Der Eintritt kostete EUR 10.15, auch hier gab es mit der Metrokarte einen Spezialrabatt. Nach ca. 15 Minuten Anstehzeit waren wir an der Reihe und durften mit dem Lift in den 56. Stock fahren, wo eine Aussichtsplattform ebenfalls wieder einen sensationellen Blick über Paris freigibt. Wie schon gesagt, dass Wetter war grauselig, eiskalt und hatte es auch noch angefangen zu regnen.
Die Tour Montparnasse (Deutsch: Montparnasse-Hochhaus) ist ein 210 m hohes Bürohaus im Pariser Stadtteil Montparnasse. Es wurde von 1969 bis 1973 von dem Architekten Roger Saubot errichtet und ist mit 59 Stockwerken nach dem Eiffelturm das höchste Bauwerk der Stadt. Bis zum Jahr 2011 war es das höchste Gebäude in Frankreich, dann wurde es von der Tour First in La Défense übertroffen. Der Grundriss des Gebäudes ist ein langes Rechteck mit einer leicht konvexen Form an den Längseiten. Die 56. Etage ist eine öffentliche Aussichtsetage mit Restaurant. Das Dach (59. Etage) bietet eine zusätzliche Aussichtsplattform mit einem weiten Blick auf Paris. Die Fahrt mit dem Aufzug, dem schnellsten Europas bei der Eröffnung, dauert nur 38 Sekunden.
Eigentlich wollte wir auch noch die berühmte Kathedrale Notre-Dame de Paris besichtigen, aber unter diesen Umständen musste ein Plan B her. Zurück im Hotel wurde Google angeschmissen und wir suchten Einkaufsmöglichkeiten. In der Stadt der Mode auch an einem Sonntag kein Problem, so dachten wir. Nach längerem Suchen haben wir dann doch noch ein Shoppingcenter gefunden. Das Centre d’Affaires de la Défense mit seinem Geschäftscenter 4 Temps ist auch ein Treffpunkt für Einkäufer am Sonntag von 11.00 – 19.00 Uhr. Wir packten unsere Sachen, da wir sowieso das Zimmer räumen mussten und fuhren mit der U-Bahn zum 4 Temps. Da wir noch ein paar gute Stunden Zeit zum shoppen zur Verfügung hatten, wollten wir so schnell wie möglich unsere Reisetasche und den Rucksack loswerden. Erstaunlicherweise gab es in diesem Shoppingcenter eine Art Rezeption, wo man die Gepäckstücke gratis hinterlegen konnte. Eine wirklich coole Sache! Nachdem wir unsere Sachen gekauft und ein bisschen gestöbert hatten, der Bauch auch voll gegessen war, holten wir unser Gepäck wieder ab, fuhren mit der Rolltreppe in den untersten Stock, wo auch gleichzeitig der Bahnhof mit den U-Bahn- und Bahnstationen war. Wir lösten unser Bahnticket zum Flughafen und schon zehn Minuten später sassen wir im Zug, welcher direkt zum Flughafen Charles de Gaulle (CDG) fuhr.
Parken Flughafen Zürich
Unser Auto haben wir beim Flughafen Zürich von Freitagabend bis Sonntagabend geparkt. Die Parkgebühr betrug CHF 85.–, happig happig. Aber was will man machen … wir wollten so schnell wie möglich wieder nach Hause. Und das geht nun mal am besten mit dem eigenen Auto.
Fazit
Etwas geschafft von den vielen neuen Eindrücken einer Grossstadt wie Paris aber glücklich und zufrieden, sind wir dann am Sonntag Abend wieder bei uns zu Hause eingetroffen. Es war ein schönes, intensives und teures Wochenende mit vielen Eindrücken und tollen Fotos als Erinnerung.
Nachgefragt
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© Fotos: Ivan Graf
Vielen Dank für diesen Reisebericht über Paris. Ich war schon so oft in Paris, aber die Stadt hat so viel zu bieten, dass es immer ein Vergnügen ist, wiederzukommen. Vielleicht ist unser online Navigationssystem für die Pariser U-Bahn auch nützlich.