Die Stadt Cardenas wird als „Cuba real“, das echte Kuba bezeichnet. Die Stadt mit rund 82.000 Einwohnern lebt von Industrie (Raffinerien) und Zuckerland. Welten scheint die Stadt von der Urlauberhochburg Varadero entfernt zu liegen. Und doch sind es gerade mal rund 20 km. In der Stadt selbst geht es eher ruhig zu und her, ausser den auffallend vielen Pferdekutschen. Um es genau zu sagen, es sind knapp 1000 Stück. Drei wichtige Denkmäler sind in Cardenas zu finden, eine Krabbe, die Frau mit den drei Kindern und eine Pferdekutsche. Kein Denkmal, jedoch eine Busstation als Nasenloch getarnt, gibt es sicher sonst nirgendwo zu sehen.
Zuckerfabrik Museo del Azucar Minaz
Unser Reiseleiter Roberto führte uns zur Zuckerfabrik Museo del Azucar Minaz in Cardenas. Dort bekamen wir eine genaue Führung über die Herstellung von Zucker. Angefangen vom Zuckerrohrschneiden (was bei uns ziemlich Eindruck machte), dass in einer Miniplantage vorgeführt wurde, mit einer Zuckerrohrkostprobe inklusive. Weiter ging es in die ehemalige Fabrik, die jetzt als Museum dient. Hier wurde uns der Entstehungsprozess des Zuckers von A-Z erklärt. Nun haben wir zumindest einen kleinen Eindruck erhalten, was es für eine Prozedur ist, bis endlich der Zucker im Verkaufsregal zur Verfügung steht. Übrigens ist das Endprodukt brauner Zucker, welcher auch viel gesünder wie der weisse Zucker ist. Nach der Vorführung konnten wir unseren Durst mit einem frisch gepressten Zuckerrohrsaft stillen. Dieser schmeckte übrigens total lecker.
Weiter ging es mit einer richtigen Dampflokomotive durch die ehemaligen Zuckerrohrfelder in Richtung Ortseingang Cardenas, wo uns der Reisebus bereits wieder erwartete.
Mansion Xanadu (ehemaliges DuPont Haus)
Für das vierstöckige Haus soll der Industrielle DuPont 1929 rund 1.3 Millionen US Dollar bezahlt haben. Zur Ausstattung gehören massive Edelholz Treppen sowie aufwendige Marmorbäder. Die ehemalige Luxusvilla wurde in ein Hotel umgewandelt, dass Mansion Xanadu heisst. DuPont war Eigentümer des heutigen Varaderos. Im Erdgeschoss des Hotels, welches öffentlich zugänglich ist, befindet sich das Restaurant Las Americas, welches früher der Familie DuPont als Wohnraum diente. Zum Anwesen gehörte auch ein 9-Loch Golfplatz, welches auf 18-Loch erweitert wurde und den Hotelgästen kostenlos zur Verfügung steht. Selbstverständlich geniesst man den Ausblick direkt auf das Meer oder den Sandstrand.
Iberostar Laguna Azul
Endlich war es nun soweit, man brachte uns in das Hotel Iberostar Laguna Azul, so dachten wir jedenfalls. Der Bus bog in das Hotel Iberostar Varadero ab. Der Reiseleiter klärte nun die Situation und kam mit der Hiobsbotschaft zurück, dass das Iberostar Laguna Azul noch gar nicht fertiggestellt ist, geplanter Eröffnungstermin in 2-3 Monaten. Tja, wir dachten zuerst an einen Scherz, doch als der Busfahrer die Koffer ausgeladen hat, standen wir nun da. Roberto der Reiseleiter meinte zu uns, Ihr werdet nicht enttäuscht sein, womit er recht hatte.
Varadero
Das Städtchen Varadero mit 15.000 Einwohnern wird auch das Mallorca in Kuba genannt. Wenn man an der 20 Kilometer langen Sandbank aus feinkörnigen weissen Korallenstaub entlang geht, das kristalline Wasser die nackten Füsse umspült und sich die sonnige Tropenatmosphäre aufs Gemüt legt, verwundert der schnelle Aufstieg Varaderos nicht. Viele Hotels zieren sich mittlerweile auf dem gesamten Strandabschnitt und der Bauboom scheint auch hier kein Ende zu nehmen. Varadero wurde in den USA schick. Wer dort etwas auf sich hielt, besass in Varadero eine Villa, so auch Al Capone.
© Textquelle (teilweise) MERIAN live!
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