Internationale Ballontage Alpenrheintal 2010, Widnau

Ballontage Alpenrheintal 2010 - Antenne VorarlbergEs war am vergangenen Wochenende ein farbenprächtiges Spektakel im Rheintal – nämlich die Ballontage im Zeichen von 100 Jahre Luftfahrt in der Schweiz. Die 3. Internationalen Ballontage Alpenrheintal in Widnau/Schweiz und Lustenau/Österreich haben zwischen dem 19. und 22. August 2010 rund 25.000 Besucherinnen und Besucher aus der Schweiz und dem Ausland angelockt. Auch wir haben das wunderbare Wetter am Samstag ausgenutzt und uns eine Ballonfahrt der Extraklasse gegönnt. Der Tag hat bereits um 05.00 Uhr morgens begonnen. Treffpunkt war 06.15 Uhr im Rheinvorland in Widnau. Vor Ort waren bereits diverse Ballonteams versammelt.

Ballontage Alpenrheintal 2010 - ToggenburgerAufgeregt und voller Vorfreude warteten wir auf unseren Ballonpiloten. Langsam füllte sich das Startgelände und rundherum waren nur noch flugbereite Ballone zu sehen. Nachdem die ersten drei Ballone vor uns endlich im Begriff waren aufzusteigen, ging es für uns so richtig los. Bei einer Ballonfahrt muss man zu Beginn erst mal mitanpacken. Der Korb wird vorbereitet und dann der Ballon ausgebreitet. Mit einem Ventilator wird vorab Luft in den Ballon geblasen. Wenn er dann so halb offen daliegt, kommt der Brenner zum Einsatz. Dann wird es Zeit, in den Korb zu steigen und kaum hat man sich umgesehen, schwebt man bereits in die Lüfte. Ein unglaublich tolles Gefühl! Mit uns schwebten weitere 48 Stück angemeldete Ballone dem Himmel entgegen.

Eine Ballonfahrt dauert normalerweise zwischen 1-1.5 Stunden. Selbstverständlich ist dies rein von den Windverhältnissen abhängig. Unsere Fahrt dauerte leider nur 50 Minuten, da der Wind relativ flach war. Wir schwebten von Widnau/Schweiz bis nach Hard/Österreich und mussten leider kurz vor der Bodenseeüberquerung landen. Denn gemäss Pilot benötigt man für eine Bodenseeüberquerung mindestens 26 km/h, wir „tuckerten“ mit 14 km/h in den Lüften. Zum Finale gab es aber noch eine relativ unsanfte Landung, denn der Föhn frischte auf und unser Korb wollte nicht so wirklich am Boden bleiben. Mit ein bisschen Krafteinsatz von den mitfahrenden Passagieren kamen wir aber dann doch noch zum Stillstand. In den 50 Minuten verbrauchten wir zwei komplette Gasflaschen mit einem Wert von CHF 50.–. Während der gesamten Fahrt hält der Pilot Funkkontakt zur „Bodencrew“, die auch „Verfolger“ genannt wird. Wie der Name schon sagt, verfolgt die Crew den Ballon von Ausgangspunkt bis zur Landung. Somit wird man dann wieder zum Ausgangspunkt zurück gefahren.

Technische Daten zu unserem Ballon „Toggenburger“

  • Immatrikulation: HB-QGO
  • Volumen: 3400 m3
  • Hersteller: Schröder Fire Balloons, Deutschland
  • Baujahr: 2000
  • Anzahl Plätze: 1 Pilot + 3 Passagiere
  • Der leuchtend gelbe „Toggi“ ist oft am Himmel zu sehen. Er wird sowohl für Passagierflüge wie auch an diversen Meetings und Anlässen eingesetzt.

Geschichte der Heissluftballonfahrt
Der Heissluftballon ist das älteste Luftfahrtzeug der Menschen. Anfang 1783 entdeckten die Gebrüder Joseph und Etienne Montgolfier, zwei Papierfabrikanten aus Frankreich, dass warme Luft nach oben steigt. Sie liessen daraufhin über offenem Feuer Papierballone aufsteigen. Etwas später wurden ein Hahn, eine Ente und ein Hammel (Hausschaf) mit einem Ballon auf die Reise geschickt. So wurden diese Tiere zu den ersten „Ballonfahrern“. Da sie die Fahrt mehr oder weniger gut überstanden (die Ente brach sich einen Flügel) haben wurde beschlossen, nun auch Menschen in die Lüfte zu erheben.

Physik
Unter Normalbedingungen besitzt ein Kubikmeter Luft eine Masse von etwa 1,3 kg. Bei konstantem Druck sinkt die Dichte von Gasen mit steigender Temperatur nach dem Gesetz von Gay-Lussac. Durch den Dichteunterschied der kälteren äusseren Luft und der wärmeren Luft im Ballon entsteht so eine Auftriebskraft. Diese wirkt der Schwerkraft (dem Gewicht) des Heissluftballons entgegen. Das Gewicht des Heissluftballons setzt sich aus dem Gewicht der ihm angehängten Nutzlast (Korb mit Brenner, Gasbehältern und Insassen) sowie aus dem Gewicht der Ballonhülle zusammen.

Eine grössere Hülle trägt mehr Nutzlast. Gängige Grössen sind 3000–5000 Kubikmeter. Die Auftriebskraft steigt bei konstantem Dichteunterschied zwischen innerer und äusserer Luft mit der dritten Potenz des Durchmessers, während das Gewicht der Hülle nur quadratisch wächst. Ein Heissluftballon benötigt so einen Mindestdurchmesser, um abheben zu können. Die Temperatur beträgt während einer Ballonfahrt ca. 90 °C. Verfeinerte Betrachtungen beziehen die Umstände mit ein, dass mit steigendem Ballondurchmesser schwerere Brenner und Hüllen benötigt werden.

Allgemeine Informationen zur Ballonfahrt
Der Ballon fährt immer mit dem Wind. Daher ist es im Korb angenehm windstill. Da der Brenner auch einige Wärme nach unten abgibt, ist es besonders bei grossen Personen ratsam, sich mit einer Mütze zu schützen. Der Ballon schwebt frei in der Luft. Dadurch kommt das manchmal mulmige Gefühl nicht auf, welches wir z.B. beim hinunterschauen von einem Turm kennen.

Ballonfahrten sind sehr vom Wetter abhängig. Die Entscheidung, ob gefahren wird oder nicht liegt allein beim verantwortlichen Piloten.

  • Kleidung: gutes Schuhwerk, ansonsten der Jahrezeit entsprechend
  • Wer kann mitfahren? Es können alle mitfahren, welche mindestens 12 Jahre alt und gesundheitlich einigermassen fit sind.
  • Nach der Ballonfahrt werden Sie wieder zum Ausgangspunkt zurück gebracht.

Fazit
Schlussendlich bin ich auch noch zwei Tage später völlig am schwärmen, es war ein traumhaftes Erlebnis. So wunderschön den Sonnenaufgang betrachten, mit einer herrlich Stille rundherum. Eigentlich kann ich es nicht in Worte fassen. Leider sind die Ballonfahrten sehr teuer, sonst könnte man sich ein derartiges Erlebnis öfters gönnen.

Nachgefragt
Sind Sie schon einmal mit einem Ballon gefahren und wie haben Sie es erlebt? Reisen Blog nimmt gerne über die Kommentarfunktion Ihr Feedback entgegen.

Mehr Informationen mit weiteren Details finden Sie auf Ballontage Alpenrheintal.
Weitere Bilder: Ballontage Alpenrheintal, Ballon Tage, Balloon Days

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