Pinar del Rio, der Westen Kubas

Kuba Pinar del Rio Los JazminesPalmen gibt es hier im Überfluss. Kuba verfügt über ein staatliches Reservoir von mindestens 30 verschiedenen Palmenarten. In keiner anderen Provinz findet man so viele Palmen wie im Westen. Pinar del Rio ist zwar die grösste Stadt im Westen, aber dennoch eine eher gemütliche, etwas verschlafene Provinzhauptstadt mit 150.000 Einwohnern. Auf dem Weg durch das Tal machten wir einen Fotostopp beim Hotel Los Jazmines. Wer hier übernachten will, der erwacht am Morgen früh mit Aussicht auf die nebelumhüllten „mogotes“ (Kalksteinfelsen).

Pinar del Rio
Kuba Pinar del RioDie Provinz Pinar del Rio ist die Heimat der kubanischen Zigarre. Im Vuelta Abajo zwischen San Luis und San Juan y Martinez wird der weltbeste und teuerste Tabak geerntet. Die Tabakpflanze liebt das feucht heisse Klima und den fruchtbaren roten bis rotschwarzen Boden. Es gibt über 30 verschiedene Zigarrensorten, die besten und teuersten Zigarren wie z.B die Cohiba sind von Hand gedreht. Als Hinweis steht auf der Rückseite der Originalverpackung die Aufschrift „Totalmente a mano“, übersetzt von Hand gedreht. Bis eine Zigarre fertig im Verkaufsregal liegt, müssen einige aufwendige Prozesse sowie Normen durchlaufen werden. Jeder Mitarbeiter in einer Zigarrenfabrik hat einen acht Stunden Tag. In dieser Zeit muss er zwischen 80-120 Zigarren drehen. Sollte diese Vorgabe nicht erfüllt werden, sind Überstunden angesagt. Während der Arbeitszeit werden die Zigarren gratis zum rauchen abgegeben, nach dem Feierabend gibt es pro Mitarbeiter drei Stück, die er mit nach Hause nehmen kann. Zigarren, welche man in Kuba findet, sind nur mit Siegel und Banderole geprüft und echt. Preislich liegt eine Montecristo Nr. 3 im Fachgeschäft in Havanna bei 5.80 CUC, für eine Schachtel mit fünf Stück Cohiba Nr. IV bezahlt man 48.75 CUC. Als Vergleich erhält man bei einem Tabakbauer in Vinales fünf Zigarren für 5 CUC, jedoch ohne Siegel und Banderole.

Vinales
Der Ort Vinales ist 29 Kilometer nördlich von Pinar del Rio und hat 10.000 Einwohner. Wie Elefantenbuckel, so sagen die Einheimischen, steigen die grün bewachsenen Berge der Sierra de los Organos aus der roten Erde des weiten Vinalestal. Unter dem Regen von Jahrmillionen wurden die Kanten des weichen Kalksteins im Laufe der Zeit regelrecht abgeschliffen, sodass in der Folge bizarre Hügelformen entstanden. Die Region entwickelte sich zum Pilgerziel Nummer eins von Urlaubern aus aller Welt. Der El Palenque de los Cimazzones lädt nach einem Durchgang durch das Höhlensystem zu einer Pause ein.

Cueva del Indio
In der Region findet man die bekannteste der zahlreichen Höhlen. Sie ist vier Kilometer lang und vom Fluss San Vicente durchzogen. Vom gesamten Höhlensystem kann jedoch nur ein Kilometer besichtigt und mit dem Boot befahren werden. Wie die meisten Höhlen war auch diese bis zur spanischen Eroberung der Insel ein Kultplatz der Ureinwohner. Die bis zu 135 Meter hohe Grotte ist voller Stalaktiten und Stalagmiten. Am späteren Abend flattern tausende von Fledermäusen aus der Höhle.

Auf der Rückfahrt ins Hotel Oasis Panorama in Havanna erlebten wir live ein heftiges Gewitter mit sehr starken Regengüssen.

© Textquelle (teilweise) MERIAN live!

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