RAW Format – Fotografieren im Rohdatenformat

RAW LogoAuf Reisen gehört meine Kleinbildkamera und Spiegelreflexkamera immer ins Gepäck. Leider, so toll die digitalen Spiegelreflexkameras auch sind, das Gewicht ist immer noch ein umständlicher Faktor. Wenn man die verschiedenen Objektive, Blitz, Filter, Akkus und weitere Accessoires dazuzählt, kommt einiges an Gewicht zusammen. Trotzdem ist mir die „grosse“ und schwere Kamera lieber, weil sie einfach bessere Fotos macht. Seit Bestehen unserer Bilder Gallery im Jahr 2003, nutze ich das JPG/JPEG Format für die Verarbeitung und Veröffentlichung im Internet. Das Bearbeiten der JPG Bilder ist heute mit jedem Bildbearbeitungsprogramm möglich. Anbieter von Fotobücher schiessen wie Pilze aus dem Boden, das Entwickeln der Bilder am PC ist zum Kinderspiel geworden. Sicher ist die rasante Entwicklung auch dem Internet bzw. dem Breitbandanschluss zu verdanken.

Rohdatenformat RAW
In digitalen Spiegelreflexkameras lässt sich aber noch mehr an Technischen Finessen und an Qualität herausholen, RAW heisst das Zauberwort. Als Rohdatenformat (RAW oder Raw) (engl. raw „roh“) bezeichnet man ein Dateiformat bei Digitalkameras, bei dem die Kamera die Daten nach der Digitalisierung weitgehend ohne Bearbeitung auf das Speichermedium schreibt. Einfach gesagt habe ich mit RAW ein Format, dass die Bearbeitung der Bilder ohne Verluste zulässt.

RAW Formate der Kamerahersteller
Jeder Hersteller nutzt sein eigenes Format bzw. Dateiendung. So z.B. heisst RAW bei Canon *.cr2, Nikon *.nef, Panasonic *.rw2, Pentax *.pef oder *.dng, um nur einige Kamerahersteller aufzuzählen. In Anlehnung an den Filmstreifen in der Analog-Fotografie spricht man bei Raw-Fotos gelegentlich auch vom digitalen Negativ. Dieser Begriff wird von Adobe als Bezeichnung für ihr eigenes offenes Rohdatenformat verwendet. Das Format Adobe Digital Negative (kurz DNG) wurde mit dem Ziel entwickelt, die proprietären Formate der Kamerahersteller zu ersetzen. Wer mit Photoshop arbeitet, kennt RAW bestimmt. Profis und Amateure haben schon lange das Format für die Fotografie entdeckt. Denn auch die Bearbeitung der Bilder am heimischen PC – so musste ich feststellen – ist viel einfacher.

Grosse Speicherkarten
Wenn ich an meine erste digitale Kleinbildkamera zurück denke, dann waren Speicherkarten mit 16 MB bereits die grössten. Im Paket der Kamera war ein Speicherchip zwischen 4-8 MB inklusive. Kaum mehr vorzustellen oder? Heute sind z.B. Compact Flash Karten bis 128 GB möglich und dies mit einer Schreibgeschwindigkeit von 100 MB pro Sekunde. Der Preis und die riesigen Speichermedien ermöglichen seit einigen Jahren die RAW Fotografie. Meine erste Compact Flash Speicherkarte habe ich 1997/98 für CHF 1098.- verkauft. Heute … viele Jahr später, ist eine CompactFlash Card 8 GB ab CHF 20.- zu haben.

JPG Format mit Verlust
RAW Fotografie macht durchaus Sinn. Denn wer mit dem JPG Format arbeitet, riskiert bei jedem Abspeichern einen Verlust. In Photoshop können RAW Dateien ohne Verlust abgespeichert werden. Einstellungen werden in einer externen Datei im XMB (Extensible Metadata Platform) Format abgelegt. Man hat nun genau die Vorteile, die ein JPG Bild nicht hat. Ein Original, dass jederzeit in ein anderes Format ohne Verlust umgewandelt werden kann. Löscht man die XMB Datei, wird das Bild wieder auf die Standardeinstellungen – so wie das Foto aufgenommen wurde – wiederhergestellt.

RAW Einstellung in Ihrer Kamera
Generell kann ich Ihnen keine Anleitung für die Einstellung der Bildkompression liefern. Aber bei Canon Kameras finden Sie die Einstellung unter Qualität. Dort können Sie JPG, nur RAW oder JPG+RAW auswählen. Mit Zusätzen wie L, M oder S können Sie die JPEG-Qualität verändern, wovon letzteres die Bildaufnahmequalität um bis zu ¾ reduziert. Auch bei RAW gibt es die entsprechende Option zur Komprimierung mit RAW, SRAW 1 oder SRAW 2.

Bildaufnahmequalität
Als Beispiel meine Canon EOS 50D
JPEG-Einstellung

  • Beispiel: L = 15.1 Megapixel (15M), Drucken A3 oder grösser, Dateigrösse 5 MB

RAW-Einstellung

  • Beispiel: RAW = 15.1 Megapixel (15M), Drucken A3 oder grösser, Dateigrösse 20.2 MB

RAW- & JPEG-Einstellungen

  • Beispiel: L + RAW = 20.2 Megapixel (15M), Drucken A3 oder grösser, Dateigrösse 20.2 und 5 MB

Diese Angaben sind je nach Motiv, Kartentyp, ISO-Empfindlichkeit, Picture Style, Individualfunktionen usw. unterschiedlich. Bei der Auswahl von RAW und JPEG wird das gleiche Bild in beiden Varianten mit der jeweils eingestellten Bildaufnahmequalität aufgenommen. Beide Bilder werden im gleichen Ordner und mit der gleichen Dateinummer gespeichert (Dateierweiterung JPG für JPEG und CR2 für RAW). Die oben genannten Richtwerte basieren auf Canon Teststandards.

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Fazit
Mit RAW fotografieren macht wirklich Spass. Das Bearbeiten der RAW Bilder im Photoshop geht flüssiger, Umwandlung ins JPG Format ist ohne Zusatzsoftware mittels Batchverfahren möglich.

Nachgefragt
Welches Dateiformat zur Bildkompression setzen Sie ein? Reisen Blog nimmt gerne über die Kommentarfunktion Ihr Feedback bzw. Link der Webseite entgegen.

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