Taxifahrer in der arabischen Welt – Teil 2

Statue Damaskus, SyrienEine andere Taxifahrt, die sich ebenfalls in Damaskus zutrug, geschah eher aus einem Gefühl der Faulheit heraus. Meine Freunde und ich waren vorher noch in einer Kneipe und auf dem Weg zurück zu unserem Hostel. Da Taxifahren im Vergleich zu Ägypten ähnlich billig oder teuer war, aber ohne den Stress, den man in Ägypten hatte (in Damaskus muss man den Fahrer nur darauf hinweisen, dass er den Zähler doch bitte anstellen möge), entschlossen wir uns, die 500 Meter nicht zu laufen, sondern ein Taxi zu nehmen. Vielleicht wären es auch ein paar Meter mehr oder weniger gewesen und wir wussten auch genau, welchen Weg wir hätten einschlagen müssen.

Wie dem auch sei: Es sollte ein Taxi werden. Nachdem wir das nächste Taxi heran gewunken hatten und eingestiegen waren, befanden wir uns in einem Taxi mit einem sehr muslimisch gekleideten Herren. Er trug die Galabija, das lange weisse Gewand, hatte einen hübschen, langen Bart und die kleine Mütze auf dem Kopf. Des Weiteren benutzte er sämtliche religiösen Ausdrücke nach dem jedem Satz, Insha’allah (so Gott es will), Mascha’allah (Ausdruck der, meist positiven, Überraschung, bedeutet soviel wie: was Gott will) und Alhamdulillah ( gelobt sei Gott). Während wir uns also so mit ihm unterhielten, fiel uns irgendwann auf, dass er uns quer durch Damaskus fuhr, um die Zahl auf dem Zähler nach oben zu treiben. Anstatt den geraden Weg zu nehmen, der weniger als 5 Minuten gedauert hätte, befanden wir uns schon seit 10 Minuten auf dem Weg. Meine Freunde wollten ihn an dieser Stelle sehr böse darauf ansprechen, allerdings fand ich, dass dies eine der netteren Geschichten war und gönnte ihm die zusätzlichen 1 oder 2 Euro herzlich gerne. Vor allem nachdem mir nach dem zehnten „Alhamdulillah“ seinerseits auffiel, welche Musik im Taxi lief: ein dröhnendes „I wanna make love to you, na na na“ und an der Decke des Taxis hing ein kleiner Skelett-Plastikschlüsselanhänger.

Fazit
Obwohl er uns mehr Geld aus der Tasche nahm, als er hätte bekommen sollen, bin ich doch immer noch sehr amüsiert, wenn ich an diese Geschichte denke und muss dem Fahrer immer noch für seine skurrile Darstellung danken.

Nachgefragt
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